Das Wirtshaus der Familie Brolli ist eine Zwischenlösung vor dem großen Umbau.

Das Wirtshaus der Familie Brolli ist eine Zwischenlösung vor dem großen Umbau.
© Weinrefugium Brolli / Philipp Lihotzky

Bachls Restaurant der Woche: Weinrefugium Brolli

Das »Weinrefugium« der Familie Brolli (nicht zu verwechseln mit dem »Brolli-Arkadenhof« in Sichtweite) ist eines der am schönsten gelegenen Hotels von Gamlitz. Das jetzige – recht nüchtern gestylte – Wirtshaus erhält ein Upgrade.

Weil die Eltern von Stephanie Brolli ihrer Tochter was zutrauen, darf sich die Endzwanzigerin schon jetzt das Haus nach ihrer Façon herrichten. Der frühere Heurige mutierte zu einem Wirtshaus, in dem Küchenchef Michael Kessler bis auf Weiteres solide Klassiker auf der Karte hat – Carpaccio vom steirischen Jungstier mit Basilikumpesto und Rucola, Seesaibling gebeizt mit Rote-Rübe-Creme und Dill, Backhendl und – wieso eigentlich vom faden Vogel? – Cordon bleu von der Pute in Kürbispanade.

Dazu gibt’s etwa den ausgezeichneten Sauvignon 2017 vom Koglberg und weitere Weine des Hauses – serviert von einem jungen Mann, dem man anmerkt, leicht unterfordert zu sein. Christopher Pohn war einst Sommelier bei Benjamin Parth im Hotel »Yscla« in Ischgl, zuletzt traf man ihn als Restaurantleiter im »Vinea« in Ehrenhausen. Und weil er der Partner von Stephanie Brolli ist, ergab sich der Wechsel nach Gamlitz von selbst. Der angehende Weinakademiker baut gerade eine ansehnliche Weinsammlung auf, die dann 2024 zum Einsatz kommt, wenn nach Großumbau die Gastronomie neu aufgesetzt wird.

Das jetzige – recht nüchtern gestylte – Wirtshaus erhält ein Upgrade. Dazu kommt eine feine Brasserie, die zu Burgund, Bordeaux und Piemont die adäquate Kost liefern soll. Das Weingut wird um Neupflanzungen ergänzt und auf Bio umgestellt. Man hat viel vor am Eckberg in Gamlitz.

Bewertung Alexander Bachl

Essen 43 von 50
Service 16 von 20
Weinkarte 16 von 20
Ambiente 7 von 10
GESAMT 82 von 100

€€

INFO

Weinrefugium Brolli
Eckberg 107
8462 Gamlitz
T: +43 3453 4212
weinrefugium.at


Erschienen in
Falstaff Nr. 08/2022

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Alexander Bachl
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