Bachls Restaurant der Woche: Skopik & Lohn
Nach der Neupositionierung ist im »Skopik & Lohn« vieles anders: die Tische sind kleiner, die Küche bleibt kalt – die Malerei an den Wänden ist unverändert.
Manche Lokale brauchen Pressearbeit und Social-Media-Posts. Manche brauchen nichts dergleichen. Zu denen zählt das »Skopik & Lohn«, 2006 von Szenewirt Horst Scheuer gemeinsam mit Constance Fehle gegründet und seitdem von einer Mischung origineller Hubitués dauerbevölkert. 2019 schied Scheuer aus und nahm »sein« Konzept einer noblen Brasserie Wienerischer Art mit ins »Berger & Lohn« in Wien-Gersthof.
Fehle, die das »Skopik & Lohn« nun gemeinsam mit Sohn Constantin Satek betreibt, überdachte wie so viele Wirte gerade alles und entschied sich für eine Neupositionierung in Richtung Ess-Bar. Die großen Tische flogen raus und wurden durch sehr viel mehr kleine runde ersetzt. Das Wort »Restaurant« auf der Website wurde fett durchgestrichen. Und – ein ungewöhnlicher Schritt – die Küche bleibt fortan kalt. Ausnahme: das Wiener Schnitzel, das auffällig souffliert wie eh und je in etwas kleinerer Version auf der Karte blieb.
Ansonsten gibt’s sieben kalte Speisen und zwei Desserts. Als »Amuse Bouche« darf man zwei kleine Stanitzel ordern, gefüllt mit Kartoffelschaum und »spicy« Lachstartar – ein Bissen mit Pep. Gut und klassisch: Ceviche mit erstklassigen Garnelen, Limette, Avocado und Tomate. Außergewöhnlich: Lachs-Sashimi mit Ponzu, Tobiko-Kaviar, Schnittlauch und intensiver Nussbutter – kann man mögen oder nicht. Beim mild angemachten Steak Tartar dominiert das pure Fleischaroma des X. O. Beefs. Und den Gebirgszug der »Île Flottante« abzutragen, ist für zwei eine lohnende Aufgabe. Zehn offene Weine und acht Signature-Drinks decken die meisten Bedürfnisse. Ein paar wenige Bouteillen gibt’s auch. Erfreulich: Champagne Bergeronneau-Marion Blanc de Blancs zu wohlfeilen € 12,– das Glas.
Info
Skopik & Lohn
Leopoldsgasse 17
1020 Wien
T: +43 1 2198977
skopikundlohn.at