Bachls Restaurant der Woche: Saziani Stub'n
Der gastronomische Ehrgeiz ist nicht zu halten: Das Spitzenrestaurant erhält mit Walter Triebl einen weiteren ausgezeichneten Koch und strebt eine Zertifizierung als Bio-Restaurant an.
Um das Restaurant zu verstehen, muss man ein wenig über Albert Neumeister wissen. Schon in den 1980er-Jahren ging er im strukturschwachen südoststeirischen Grenzland mit seinen tiefgründigen Weinen weit voraus. 1987 sperrte er mit Frau Anna mit der »Saziani Stub’n« die weithin beste Buschenschank auf.
Und 2000 erwachte der große gastronomische Ehrgeiz, und das Lokal mutierte zum Spitzenrestaurant. Mit einer klaren Vorgabe: Der jeweilige Koch (mit Gerhard Fuchs, Klaus Kobald, Jürgen Kleinhappl und Harald Irka stets Männer) ist Angestellter, der Patron mit Richtlinienkompetenz heißt Neumeister. Nachdem Irka im zehnten Jahr zu Tom Riederer gewechselt hatte, war wieder ein Neuer gefragt. Es wurde der 31-jährige Walter Triebl, zuletzt in der Grazer »Genießerei am Markt« Teil der Grossauer-Gruppe (»El Gaucho« & Co.).
Zertifizierung als Bio-Restaurant
Dem Druck, wieder Punkte, Hauben, Gabeln etc. zu erobern, begegnet Triebl mit einer Küche fern klassischer Luxusprodukte. Aus Kohlrabi, Pistazien, Salatgranité und Hafermilchsud entsteht eine elegante Vorspeise. Eher indifferent und seltsam »schlatzig«: Tintenfisch mit Fenchel und Zitrone. Vielschichtig: Bonito-Pilz-Dashi mit Graupenrisotto, Eierschwammerln und Nori-Alge. Und als aromatisch dichtester Gang kommt die Stradner Schnecke in Paprika-Chorizosud, Ratatouille und fermentierter Knoblauch-Mayo.
Was regelmäßig aufblitzt: Triebl »kann« Sauce – siehe auch geschmorte Backerln vom Sonnhof-Schwein mit hauchdünnem, mariniertem Apfel und Sellerie. Dazu gibt’s primär (auch gereifte) Weine des Hauses und von ausgesuchten Winzerkollegen der Nation. Neu auch: Die Neumeisters streben eine Zertifizierung als Bio-Restaurant an.
Saziani Stub'n
Saziani-Weg 42
8345 Straden
T: +43 3473 8651
neumeister.cc