Bachls Restaurant der Woche: Mercado
Mit einem neuen Küchenchef und einem neuen Konzept präsentiert sich das »Mercado« nun als japanisch-peruanische Fusion Kitchen.
Ehepaare gehen auseinander, Gastronomen und Köche ebenfalls. So kam es auch bei »Mercado«-Wirt Klaus Piber und Küchenchef Alexander Theil. Man konnte nicht mehr miteinander. Also schloss Piber im Juli die gemeinsame Firma, nutzte den Sommer für eine Neuaufstellung und präsentierte im September einen neuen Partner. Javier Vera Alarcón stammt aus Peru, studierte Ingenieurwissenschaften, entschied sich aber dann doch für die Leidenschaft namens Kochen.
Im Top-Restaurant »Maido« in Lima kam er mit »Nikkei« in Berührung, einer gerade weltweit Furore machenden Küchenlinie. Japanische Einwanderer brachten ihre Küche mit nach Peru, woraus dort eine Fusion namens »Nikkei« entstand. Der Japaner Nobuyuki Matsuhisa machte mit der »Nobu«-Kette von Los Angeles aus »Nikkei« weltweit bekannt. In Hamburg sperrte heuer das Luxushotel »Vier Jahreszeiten« »Nikkei Nine« auf. Und nun also Wien. Piber definiert das »Mercado« auch sonst neu – weg von Luxus hin zu einem leistbaren und jüngeren Konzept. Sieht man vom Steak ab, kostet nichts über 17 Euro. Auch die Weinpreise wurden auffallend abwärts geschraubt. Und das Wichtigste: Die neue Linie macht echt Spaß. Unter den Ceviches sticht »Nikkei Classic« mit Gelbschwanzmakrele, Oktopus, Avocado und gepopptem Chulpi-Mais hervor. Chicken Wings hat man lange nicht so köstlich gegessen, diese sind mit Chili-Honig-Glasur überzogen und kommen mit der Sauerrahm-Limetten-Sauce »Chalaca«. Ferner zu empfehlen: »Sudado«, ein peruanischer Fischtopf mit faszinierend komplexer Miso-Sake-Chili-Reduktion, lila Kartoffeln und Koriander. Übrigens: Wem in der neuen Weinkarte die »Granaten« abgehen, muss nur nach dem »Kellerbuch« fragen.
»Mercado«
Stubenring 18
1010 Wien
T: +43 1 5122505
www.mercado.at