Bachls Restaurant der Woche: Maneki Neko
Etwas kulinarisch bunter ist Salzburg geworden: Yaoyao Hu aus dem »Maneki Neko« setzt alles auf seine Speisen und verzichtet auf Servicekräfte.
Andere wären pleite gegangen. Yaoyao Hu behielt trotz der Fantasien der Salzburger Behörden Beharrlichkeit und Humor. Was viel Luft braucht, wenn sich Baukosten von 250.000 Euro ohne eigenes Zutun mehr als verdoppeln. Anders als in Hus Restaurants »Bangkok« und »yaoyao« gibt’s im »Maneki Neko« (so heißt die asiatische Winkekatze) kein Service.
Im knallrot durchgefärbten Lokal tritt man ans Pult, sucht sich wie in einer Streetfood-Bude sein Essen von der bebilderten Karte zusammen und kann während der Wartezeit das Küchenschauspiel genießen, wo so heftig gehackt, gedämpft und frittiert wird, dass man glatt vergisst, in der Salzburger Altstadt zu sitzen. Die Idee von Herrn Hu, in Zeiten, wo gutes Servicepersonal kaum zu finden ist: alles ins Essen investieren und den Gästen am Tablett übergeben. Dort liegen dann etwa ziemlich teiglastige Bao-Germteigtaschen mit überaus delikater Fülle. Im schwarz gefärbten Exemplar etwa ein Mix aus Huhn und Garnele. Viel ausgefeilter geben sich die krachigen vietnamesischen Baguettes »Banh Mi« mit »Cha-Sui«-Bio-Schwein und feurigem Salat. Oder die knusprig gebrutzelten »Yaki Gyoza« mit Huhn und Gemüse. Oder die appetitlich über der Budel hängenden Tiere, die dann superzart und knusprig gebraten als »Canton Grillente Reisbowl« zu irrwitzigen 12,90 Euro ausgefolgt werden.
Am KFC – »Korea Fried Chicken« – muss Hand angelegt werden, das am Knochen frittierte Fleisch mit »sehr scharfer« Sauce lohnt aber die verpickten Finger. Getrunken werden die vom Kleinbrauer Löscher fabrizierten Aromabiere oder »yaoyao«-Sonderfüllungen von Pittnauer oder Jurtschitsch. Salzburg ist
kulinarisch sehr viel bunter geworden.
Maneki Neko
Kaigasse 34
5020 Salzburg
T: +43 662 840898
www.manekineko.at