Zwei Jahre ist es her, dass Ex-Ma­gna-CEO Siegfried Wolf seinem Ex-Boss Frank Stronach den Golfclub Fontana abkaufte. Das Areal erinnert an eine typisch amerikanische »Gated Community«, die Architektur spiegelte klischeehaften Milliardärsgeschmack. Das Interieur ließ Wolf nun neu definieren, dunkles Holz und dezente Stoffe machen Wohlfühlen nun deutlich leichter. Einher geht eine Neubesetzung der Küche, Matthias Schütz werkte bei Köchen wie Josef Floh und Thorsten Probost. Nun sorgt er hier in der Lounge für deftigere Golferkost, während im Restaurant bemerkenswert aufwendig gekocht wird.

Allein das Amuse-Bouche lässt ahnen, dass man sich hier kulinarisch einen »Eagle« landen will. Hausgebeizter Wildlachs mit Apfel-Sellerie-Creme, Yuzu, Vogerlsalat und Leinsamenchips – eigentlich ein kleines Gericht mit aufregenden Geschmackssensationen. Und so geht’s weiter, aus Pastinake, Räucheraal, Wiener Schnecke, Kohlsprosse, Zitronenverbene und Verjus konstruiert Schütz ein betörend subtiles Gericht. Und er lehnt sich mit Flusskrebs, Foie gras, Fenchel, Thai-Basilikum und Ananas kompositorisch aus dem Fenster – die Übung gelingt, die Süße von Krebsfleisch und der Leber harmonieren trefflich, die Säure der Frucht bringt den Schwung ins Gaumenerlebnis.

Das Wild stammt aus des Chefs eigener Jagd »Gut Zinsenstein«, Wildschwein – ein bissfestes Edelstück – wird mit Weißkraut, Roter Rübe, Kukuruz, Walnuss und Lavendel frühherbstlich inszeniert. Der Käse stammt von Maître Antony, die Weinkarte bietet von Anständigem aus der nahen Thermenregion bis zu zweiten Gewächsen einen Auszug aus der Weinwelt. Falls jemand Zweifel hegt – man darf hier auch ohne Absolvierung von 18 Löchern dinieren.