Bachls Restaurant der Woche: Fabios
Es kam wie immer. Lieferprobleme, ein Stoff fehlt, Handwerker-Koordination etc. So sperrte das runderneuerte »Fabios« später auf als geplant und wird erst sukzessive ganz fertig. Eine Entwarnung: das »Fabios« blieb das »Fabios« – die Grundstruktur, der prächtige Holzboden, die balancierte Lichtstimmung – alles noch da. Weg sind: die Sessel in der aus der Mode gekommenen Farbe Türkis, die hinter der Bar eingeklemmte Mini-Toilette.
Und die halsbrecherische Stufe zwischen Restaurant und Bar. Letztere wurde größer und viel heller, statt Knotz-Möbeln gibt es edle Logen. Heller Marmor, Glanzdecke und Holztäfelung – wie der Clubraum einer Luxusyacht. Fabio Giacobello, den namensgebenden Patron, kennt Wien seit Mitte der Neunziger, als er erst die »Cantinetta Antinori« startete, denn im »No-velli« bester Gastgeber der Stadt war und 2002 sein eigenes Lokal aufsperrte. Gastronomisches »Urgestein« nennt man das. Ein Restaurant mit derartiger Konstanz und solch exzellentem Serviceteam durch die Zeitläufte zu steuern, verdient Respekt.
Weiter in der Küche: Christoph Brunnhuber, nun mit Co-Küchenchef Carlos Beyerling. Die Klassiker – Fegato alla Veneziana, Vitello tonnato und Calamari Fritti – blieben. Zitat Giacobello: »Sonst hätten sie mich erschossen«. Neu: eine hochelegante Lasagnenterrine »Fabios Style«, dezent knusprig und ein Highlight. Oder ein mit Verve abgeschmeckter komplexer »Chiusoni Nudelsalat« mit Tintenfisch, Oktopus und Crevetten. Eine subtile Neuschöpfung: Safranrisotto mit hauchdünnem Gambero-Carpaccio und Amalfizitrone. Für »Schnellos« gibt’s die kleine Klapp-Weinkarte. Connaisseurs vertiefen sich ins Weinbuch. Ein Phänomen wird heuer unglaubliche Zwanzig.
INFO
FABIOS
Tuchlauben 4-6
1010 Wien
T: +43 1 5322222
fabios.at