Bachls Restaurant der Woche: dahoam
Für seine Gourmetküche bekam Andreas Herbst ein elegantes Restaurant: Das »dahoam« im Salzburger Leogang.
2018 war hier erstmals von der »Riederalm« zu lesen. Damals waren die Ambitionen des Juniorchefs schon bemerkbar, aber der nötige Rahmen fehlte. Inzwischen ist alles anders. Andreas Herbst wurde Mitglied beim elitären Kochverein »Jeune Restaurateurs«, wo sich Kaliber wie Döllerer, Rachinger oder Dorfer umtun. Und die Familie investierte in das aufwendig gestaltete, intime Gourmetrestaurant »dahoam« mit acht Tischen, die von Bling-Bling-Kettenvorhängen umsäumt werden.
Dort zelebriert Herbst eine Küche, die keinen Aufwand scheut und ohne Verrenkungen mit Zutaten aus der engeren Umgebung auskommt – wie bei jeder Kleinigkeit an einer Leder-Landkarte bei Tisch deklariert wird. Das Menü zu vier oder sechs Gängen – tatsächlich gibt’s vieles mehr – hier detailliert zu dokumentieren, würde die ganze Seite füllen. Somit nur beispielhaft: ein bemerkenswert geschmackstiefes Amuse-Bouche aus Urkarotte, 16 Gewürzen, kalt geräuchertem Rinderherz und Topinambur. Feine Miniaturen landen in einem Holzzug am Tisch – die Waggons erinnern an die vier Bahnstationen im Ort. Ein netter, asiatisch inspirierter Germknödel mit Schweinebauch – da fehlt noch die fernöstliche Würzkunst. Ein überragender Gang vom Leoganger Stör, mild gegart in Entenfett, mit scharf gebratenem Babysalat, Schinkenfond und ein paar Kugerln vom Grüll-Kaviar. Oder eine mürbe kleine Gamshaxn in Wacholder, lackiert mit Kürbiskern-Miso vom Kollegen Nagl aus Traunkirchen – doch nicht alles nur von da.
Zur Erinnerung ans Essen gibt’s Karterln wie im »Steirereck«. Beim Wein wurde ordentlich nachgerüstet. Noch ist nicht alles ganz stilsicher. Aber hier zeigt jemand unübersehbar auf.
Info
dahoam
Rain 100, 5771 Leogang
T: +43 6583 7342
restaurant-dahoam.com