Bachls Restaurant der Woche: Benkei
Das »Benkei« in der Wiener Ungargasse geht in die zweite Runde: Der altbekannte Japaner hat an einer neuen Adresse eröffnet.
Gegründet 1997 können nur sehr wenige Lokale unter dem Namen führen. Das »Benkei« wurde damals am unteren Ende der Ungargasse aufgesperrt und war zwei Jahrzehnte das, was man einen »Japaner für alle Tage« nennen könnte. Dabei stammten die Changs von einem anderen Inselstaat als vermutet – Taiwan ist ihre ursprüngliche Heimat, die japanische Küche brachte sich Yu-Lin Chang selber bei. Im Vorjahr starb die Seniorchefin, gröbere Friktionen mit der Vermieterin kamen dazu. Also machte das Lokal stillschweigend dicht. Bis kürzlich die Kunde die Runde machte, die Changs seien wieder da. Bei der Ungargasse blieb es, nur wanderte das Lokal einen Kilometer gen Süden in Richtung Rennweg. Für Ortskundige: Das formidable Gasthaus »Seidl« ist gleich daneben. Die alten skandinavischen Sessel wurden aufgemöbelt, Tische und Dekor wurden weiterhin schlicht bis karg gehalten. Ansonsten – alles wie gehabt. Sprich: Das sehr persönlich geführte Lokal ist weiterhin ein Garant für mehr als solide Kost. Für einen frohen Start sorgen »Kobachi«, kleine Gerichte, von denen man gar nicht genug ordern kann. Spannende Aromen bieten »Yaki Atsuage Tofu«, verbrannter Tofu mit Bonitoflocken oder knackig-scharfer Wakamesalat. Für den zart gegarten Heilbutt in Miso kam man schon seit Jahrzehnten ins »Benkei«. Auf »Kamameshi Tori« – einen eisernen Reistopf mit Shiitake und butterzartem Huhn – sollte man auch keinesfalls verzichten. Und wer der Kunst des Nigiri-Machens huldigen will, kann auf einem der drei Hocker an der Sushi-Station Platz nehmen und die Hausherrin beim Fabrizieren von Unagi-Sushi (Aal) oder superfrischem Hamachi-Sushi (Yellowtail) beäugen. Eine ordentliche Weinauswahl ist bereits geordert.
Benkei
Ungargasse 65
1030 Wien
T: +43 1 7181888