Bachls Restaurant der Woche: Aelium
Das Restaurant gilt als neue kulinarische Nummer eins der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten.
Sucht man im aktuellen Falstaff-Guide nach »St. Pölten«, so findet man vier solide Lokale. Wer sich kulinarisch mehr gönnen will, musste die Landeshauptstadt bislang verlassen. Das zu ändern, hat sich ein Trio aus der Wachau zur Aufgabe gemacht. Elena Rameder kümmerte sich bislang in der »Hofmeisterei Hirtzberger« um den Keller und strebt an, als erste Frau in Österreich den Titel »Master of Wine« zu erlangen. Dass sich das in einer der aufregendsten Weinkarten weit und breit spiegelt, ist keine Überraschung. Christoph Vogler – auch Ex-»Hofmeisterei« – gibt den Küchenchef. Und Gastgeber Christoph Essl stammt aus der Familie, die das renommierte »Landgasthaus Essl« in Rossatz betreibt.
Der Name des feschen und warmtönig eingerichteten Lokals – einst war hier die »Galerie« – leitet sich vom römischen Stadtnamen Aelium Cetium ab. Und beide Namensteile sind titelgebend für die zwei sechsgängigen Menüs, aus denen beliebig gewählt werden kann. Auf einen aromatisch eher neutralen Crudo-Gang, einer Schichtung aus Jakobsmuschel und Kohlrabi in Sauermilchsauce mit Korianderöl, folgt – aufwendig arrangiert – Rote-Rüben-Tatar mit Rübenchips und Pistaziencreme in Kakaosud, fein, mild und vegan. Auf der klassischen Seite: Duroc-Schweinebauch mit Zeller, Blunze und Apfel, dessen Säure das schmelzige Fett abpuffert. Dass die Küche auch kräftigere Töne beherrscht, zeigt sich an einem Fischgang, den man sich lange merkt: Seesaibling, sanft gebraten mit Kohlsprossen und Madeirakutteln. Ein Gericht mit dem Potenzial zum Signature Dish. Rameder serviert dazu kongenial Riesling 2016 Röttgen GG von Heymann- Löwenstein. St. Pölten hat ein neues Fähnchen auf der kulinarischen Landkarte.
Info
Aelium
Fuhrmannsgasse 1
3100 St. Pölten
T: +43 2742 30515
aelium.at