Aus für die Beisl-Legende »Kuchldragoner«

Das Wiener Wirtshaus im »Bermudadreieck« musste seine Pforten schließen.

»Die letzten Monate waren sehr hart für mich«, sagt Gastronom Ronald Gutharc im Gespräch mit Falstaff. Der Betreiber des legendären Beisls »Kuchldragoner« im Wiener »Bermudadreieck« wirft das Handtuch. Auf die Frage, warum das bislang älteste Lokal im Ausgehviertel wirtschaftlich nicht mehr funktioniert hat, hat der Gastronom mehrere Antworten: »Vor zehn Jahren haben wir noch 1.100 Euro Miete bezahlt, heute zahlen wir schon das dreifache.« Zudem beklagt sich Gutharc über das Überhandnehmen des bürokratischen Aufwands. Die Hälfte seiner Zeit müsse er mit Administration zur Erfüllung der behördlichen Auflagen verbringen. Der Wirt prognostiziert, dass mit diesen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren noch viele Kleinbetriebe zusperren werden. »Die Ketten überleben, die erledigen die Bürokratie von zentraler Stelle aus.«

Und dennoch hat sich schon ein Nachfolger für den »Kuchldragoner« gefunden. Christian Schmaus vom Döblinger Restaurant »Zum Schwammerl« will das Lokal in der Seitenstettengasse übernehmen und weiterhin Wiener Küche anbieten. Der gelernte Koch/Kellner kennt das »Grätzl« wie seine Westentasche, war er doch jahrelang Geschäftsführer im benachbarten »Kaktus«. Auch im Szenerestaurant »Q« in den Stadtbahnbögen am Gürtel sammelte er Erfahrungen als Geschäftsführer. Auf Falstaff-Anfrage schildert er seine Pläne für sein neues Projekt. Es seien keine großen Umbauten geplant, aber eine gewisse »Lokalkosmetik« – freundlicher und heller soll das Beisl werden. Aber der Name steht noch nicht fest. Es ist zu befürchten, dass der »Kuchldragoner« gänzlich aus der Wiener Beislszene getilgt wird. Die Eröffnung des neuen Lokals ist mit Ende Dezember/Anfang Jänner geplant.

Anm: Christian Schmaus stellt noch sein Team zusammen. Wer Interesse hat, kann sich direkt bei ihm bewerben: c.schmaus@gmx.at
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(von Bernhard Degen)

Kuchldragoner (oder wie auch immer)
Seitenstettengasse 1-3
1010 Wien

Bernhard Degen
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