Lucas Steindorfer und Hubert Peter

Lucas Steindorfer und Hubert Peter
© Ian Ehm / friendship.is

Aus dem »G'schupften Ferdl« wird »Bruder«

Im ehemaligen »Stadtheurigen« im 6. Wiener Bezirk realisieren Hubert Peter und Lucas Steindorfer ein Konzept aus Bar und Restaurant mit Wirtshaus-Feeling.

Hubert Peter und Lucas Steindorfer kennen sich gut. Die beiden waren bereits in der »Marktwirtschaft« – Steindorfer kochte im in das Markt-Konzept integrierte Restaurant »Die Liebe«, während Peter in der »Barrikade« im Eingangsbereich Drinks mixte und allerlei Kreativ-Flüssiges einschenkte – sowie zuletzt im Pop-Up-Projekt »Rien« im ehemaligen Café Griensteidl gemeinsam am Start. Nun vertiefen Steindorfer und Peter ihre »Beziehung« mit ihrem ersten eigenständigen Projekt »Bruder«. Brüderlich geteilt werden in dem Lokal, das in den nächsten Wochen am Standort des »G'schupften Ferdl« in der Windmühlgasse 20. im sechsten Wiener Gemeindebezirk entstehen wird erneut die Kompetenzen mit Hubert Peter an der Bar und Lucas Steindorfer am Herd. »Jeder kriegt seinen Spielplatz«, so Peter.
Beide wollen mit »Bruder« ihre persönlichen Vorstellungen realisieren und so soll ein Lokal mit Wirtshaus-Charakter entstehen. Dabei geht es aber nicht um die Optik oder das Interieur, sondern viel mehr um die Produkte und vor allem um die Nähe der beiden Wirte zum Gast. Dass dieses Konzept aufgeht, daran glaubt Helena Ramsbacher, die die finanzielle Basis für das Projekt schafft. Mit der Hotelierin – sie betreibt »Das Tyrol« in Wien und das »Lemongarden« auf der kroatischen Insel Brač – haben Peter und Steindorfer in der Vergangenheit bereits mehrmals erfolgreich zusammengearbeitet.

Unkonventionelle Drinks

Der vordere Bereich des Lokals wird von Hubert Peter bespielt, der in der Bar mit ca. 30 Sitzplätzen  gewohnt unkonventionelle Drinks mixen wird. »Wir machen beinahe alles selbst, der Fokus wird auf fermentierten Zutaten liegen und es wird noch wilder werden«, macht der Mixologe neugierig. Dass es sich in Sachen Wein um bio und natural drehen wird, ist für Peter eine Selbstverständlichkeit.

»Wir kommen ohne kommerziellen Industrie-Scheiß aus.«
Hubert Peter

Wirtshausküche 2.0

Im hinteren Teil wird Lucas Steindorfer in der offenen Küche stehen und die Gäste – geplant sind hier zehn bis zwölf Plätze – direkt bekochen. »Es ist kein Fine Dining und kein Chefs Table«, betont Steindorfer. Vielmehr geht es dem 33-Jährigen darum, für den Gast ein heimeliges Gefühl und Ess-Erlebnis zu schaffen. »Es soll sein wie bei Oma im Gasthaus.« Dem künftigen Küchenchef und Wirt sind Produkte ein besonderes Anliegen. Wo diese herkommen – viele davon sammeln oder ernten Steindorfer und Peter selbst – und wie diese verarbeitet werden will er künftig auch unvermittelt an den Gast weitergeben. Gekocht wird, worauf der Wirt »grad Lust hat« bzw. was die Vorratskammer hergibt. Geplant sind Menüs in fester und flüssiger Form, die die beiden Wirsleute in Doppelconférence bestreiten wollen.

Am genauen »Programm« wird in den nächsten Wochen noch gefeilt. »Es ist ein Work in Progress«, sagt Steindorfer. Und auch mit der Trennung der beiden Bereiche ist es den »Brüdern« nicht so ernst. »Es gibt keine Grenzen«, sagt Peter. Der Gast kann also auch in der Bar essen oder in der Küche einen Cocktail bestellen.
Damit auch Design-technisch alles aus einem Guss ist, wurde Manuel Haring engagiert. Für Konzept und Kommunikation zeichnet Steindorfers Bruder Julian verantwortlich. Und damit schließt sich die Klammer mit dem Restaurantnamen auch wieder.

INFO
Bruder

Windmühlgasse 20, 1060 Wien
Eröffnung im Jänner 2019
Geplante Öffnungszeiten: MI bis SO 16-2 Uhr, wochenends sperrt »Bruder« voraussichtlich früher auf, ein Brunch ist angedacht;
www.facebook.com/Bruder
www.instagram.com/__bruder

Marion Topitschnig
Autor
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