Aufgetischt: Bodenständige Küche im Magdalenenhof

Riecht nach Wirtshaus, schmeckt nach Wirtshaus... ist ein Wirtshaus.

So viel Aufmerksamkeit wie unter Gerers Regie hat der Magdalenenhof am Wiener Bisamberg jetzt nicht mehr, auch wenn die Öffnungszeiten von Donnerstag bis Sonntag auf die ganze Woche ausgedehnt wurden. Die wunderschön gelegene Gaststätte wurde vom Langenzersdorfer Gastronomen Helmut Hansmann übernommen (Falstaff hat berichtet). Wie bereits angekündigt gibt es am Wiener Hausberg jetzt einfache und bodenständige Küche mit großen Portionen und kleinen Preisen.

Warten auf den Garten
Bei unserem Test störte uns etwas das nachhaltige Odeur nach Frittierfett und kaltem Rauch. Nachhaltig deshalb, weil es den ganzen Tag über in der Kleidung haften bleibt und man so unter Kollegen zu unfreiwilligen olfaktorischen Botschaftern für heimische Wirtshauskultur wird. Man darf sich also doppelt auf den Gastgarten freuen, der tatsächlich wunderschön gelegen ist und sich nach Ende des langen Winters mit Rekordniederschlägen sicherlich großer Beliebtheit erfreuen wird. Es gibt auch einen Nichtraucherbereich, in dem bei unserem Besuch aber noch gearbeitet wurde.

Klassisches Wirtshausrepertoire
Das kulinarische Angebot ist überschaubar, aber durchaus anständig. Von den diversen saisonalen Spargelgerichten wählten wir eine Spargelsuppe, die zwar etwas süß aber insgesamt stimmig war. Die Einlage aus Spargelstücken und -spitzen war merklich frisch. Der Schweinsbraten ist so wie er sein soll, zartes Fleisch, saftig-würzige Sauce und ein 1A-Semmelknödel dazu. Als Tagesempfehlung gab es eine beeindruckende Portion Backfleisch vom Beiried mit Senf und Kren in der Panier, die zwar sehr knusprig war, aber etwas mehr abgetupft hätte werden können. Der dazu gereichte Blattsalat war frisch, allerdings mit Randblättern die eigentlich direkt in den Kompost gehört hätten.

Große Portionen, freundliche Kalkulation
Die Dessertauswahl ist mit Apfel- und Topfenstrudel sowie Blechkuchen noch sehr überschaubar. Der Marillenfleck war aber sehr gut, frisch und flaumig. Und wieder: sehr großzügig portioniert. Die Preise sind sehr gästefreundlich kalkuliert, Hauptspeisen reichen von 7,80 Euro bis 13,80 Euro. Der Krügerlindex liegt bei 3,80 Euro, das Achterl Grüner Veltliner vom Weingut Cobenzl (das das gesamte Weinsortiment stellt) gibt es schon ab 2,40 Euro.

Der Magdalenenhof ist nun wieder ein klassisches, bodenständiges Wirtshaus, das von Spaziergängern, Wanderern und Ausflüglern sicher sehr geschätzt wird. Dem Betreiber ist nur zu wünschen, dass sich das Wetter endlich bessert.

von Bernhard Degen

Magdalenenhof
»Bergasthof am Bisamberg«
Senderstraße 355
1210 Wien
Täglich ab 10 Uhr geöffnet

Bernhard Degen
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