Fernsehkoch Alfons Schuhbeck hat im Steuerprozess gegen ihn einen Teil der Anschuldigungen zugegeben.

Fernsehkoch Alfons Schuhbeck hat im Steuerprozess gegen ihn einen Teil der Anschuldigungen zugegeben.
© Shutterstock

Alfons Schuhbeck legt Teilgeständnis im Steuerprozess ab

Nach dem Prozessstart in der vergangenen Woche gab der bekannte TV-Koch vor dem Landgericht München I zu, Umsätze manipuliert zu haben.

Star-Koch Alfons Schuhbeck hat am Mittwochmorgen vor Gericht zugegeben, die Umsätze in seinen Restaurants manipuliert und Geld aus den Kassen entnommen zu haben. Zurückgeführt hat er diese Handlungen darauf, dass er sich nicht eingestehen wollte, dass es für ihn und seine Restaurants nicht mehr so gut läuft: »Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin.« Und auch Reue zeigte der 73-Jährige vor Gericht: »Ich würde alles ungeschehen machen, wenn ich könnte.«

Schuhbeck hat eigenen Angaben zufolge immer wieder die Umsatzreduktion im manipulierten Kassensystem genutzt, und Geld aus der Kasse seines Restaurants »Orlando« entnommen. Dafür hatte ein IT-Fachmann eine spezielle Manipulationssoftware entwickelt. Dieser hatte Schuhbeck bereits in der vergangenen Woche schwer belastet.

Schuhbeck bestätigte nun dessen Aussagen. In seinem Restaurant »Südtiroler Stuben« stellt sich die Situation seiner Aussage zufolge anders da. Hier habe er die Kasse selbst nicht bedienen können und könne sich folglich auch nicht erklären, wie dort Geld verschwinden konnte. Als Geschäftsführer sei ihm aber klar, dass er auch die steuerlichen Konsequenzen für dieses Restaurant tragen müsse.

Über 2,3 Millionen Euro hinterzogen

Wo die insgesamt 2,3 Millionen Euro, die Schuhbeck zwischen 2009 und 2016 hinterzogen haben soll, abgeblieben sind, konnte der Koch vor Gericht nicht genau erklären: »Vor allem habe ich finanzielle Löcher gestopft und meine Kinder in ihrer Ausbildung unterstützt. Ich wollte ihnen das Studium ermöglichen, das ich selbst nicht absolvieren konnte.« Wichtig war ihm dabei, auch zu erwähnen, dass er das Geld nicht für ein Luxusleben verprasst habe, nicht spiele und auch keine ausländischen Konten habe, auf denen das Geld vergraben sei. Nun stehe er »vor den Trümmern meines Lebenswerks«.

Wenn Schuhbeck vom Münchener Landgericht verurteilt wird, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Das Urteil wird für Ende Dezember erwartet.

Tim Lamkemeyer
Tim Lamkemeyer
Mehr zum Thema