Alexander Mayer geht ins Vincent

Patron Frank Gruber bezeichnet das Engagement als gemeinsamen Versuch.

Viel wird dieser Tage über Peter Zinter gesprochen, der gerade an einer neuen Karte im »Motto am Fluss« arbeitet. Etwas ruhig wurde es um das »Vincent«, seine Wirkungsstätte, an der er in den vergangenen Jahren für kulinarische Höchstleistungen gesorgt hat. Patron Frank Gruber hat in den letzten Jahren bei der Auswahl seiner Köche ein sehr gutes Händchen bewiesen. Auf der »Vincent«-Payroll fanden sich auch schon vor Zinter klingende Namen wie Harald Riedl, Meinrad Neukirchner oder Oliver Hoffinger. Auch Zinters Nachfolger hat das Potenzial, um auf ähnlich hohem Niveau zu agieren: Mit Alexander Mayer konnte Gruber wieder einen äußerst talentierten Küchenchef engagieren.

Probezeit
Frank Gruber betont aber im Gespräch mit Falstaff, dass es sich im Moment mehr um ein »gemeinsames Erproben« handelt. Diese Woche wird es noch die alte Karte mit ersten Einflüssen von Mayer geben, erst nach rund einer Woche wird Mayer seine eigene Karte präsentieren. Gruber räumt sich und seinem neuen Chefkoch aber eine gemeinsame Probezeit ein, bevor man sich für länger bindet. Beide Seiten sollen nicht zu viel Kompromisse eingehen. »Ich habe aber ein gutes Gefühl« zeigt sich Gruber optimistisch.

Zugvogel
Alexander Mayer hat sich in der heimischen Gastronomie einen gewissen Ruf als Zugvogel erworben. Auch für langgediente Gourmet-Journalisten ist es herausfordernd, alle Stationen des hochtalentierten Kochs aufzuzählen: Zuletzt war er im Wiener »Diverso«, davor war er u.a. im »Häupl« am Attersee, im »Martin« in Wien und für kurze Zeit im »Skopik & Lohn«. Es spricht aber absolut für ihn, dass er trotz einer gewissen räumlichen Flexibilität eine treue Fangemeinde aufgebaut hat, die es bestimmt kaum erwarten kann, einen Tisch im »Vincent« zu reservieren.

(von Bernhard Degen)

Bernhard Degen
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