Alexander Koblinger ist bester Sommelier Österreichs

Der 32-jährige Salzburger vom Restaurant Obauer in Werfen setzte sich im spannenden Wettkampf durch.

Alle zwei jahre wird die Staatsmeisterschaft des Österreichischen Sommelierverbandes, der härteste Sommelier-Wettbewerb des Landes, ausgetragen. Dabei gilt es, in einem sehr vielschichtigen Prüfungsprogramm die intensiv trainierten Kenntnisse praktischer wie theoretischer Natur anzuwenden. Dieser Herausforderung stellten sich heuer 17 hoffnungsfrohe Kandidaten, die sich im Langenloiser Loisium der gestrengen Jury stellten.


Das intensive Prüfungsprogramm wurde in zwei Teilen abgewickelt: zunächst bewertete eine mit Sommeliervereins-Vorständen und Weinfachleuten hochrangig besetzte Jury die anonymen Testbögen aus der Blindverkostung zweier gewiss nicht leicht einzuschätzender Weine und einem kniffligen theoretischen Fragenkatalog, der auch das internationale Wissen der Teilnehmer einer knallharten Prüfung unterzog. Danach mussten die Kandidaten in einer kleinen inszenierten Gast-Sommelier-Situation ihre praktischen Fachkenntnisse beweisen.

Vier Finalisten ritterten um den Sieg
Mit dem daraus resultierenden Zwischenergebnis wurden vier Finalisten herausgefiltert, die bei der abendlichen Gala vor 80 Gästen live auf der Bühne noch einmal antreten mussten, um den Besten unter ihnen zu küren. Die Aufgabenstellungen: sieben internationale Weine, aber auch Spirituosen in Blindprobe sensorisch zu analysieren und den Einsatzbereich zu definieren; eine überaus fehlerhafte Weinkarte internationalen Zuschnitts zu korrigieren; und schließlich wieder eine gespielte Restaurantszene, bei der anwesende Winzer und Sponsoren als Gäste fungierten und der Kandidat sowohl Weinempfehlungen zu einem mehrgängigen Menü abgeben als auch seine Flexibilität mit einer alkoholfreien Option beweisen musste.

Jury und Publikum waren begeistert
Alexander Koblinger punktete letztlich durch seine Routine. Mitt seinen Weinbeschreibungen und einer spannenden Speisenbegleitung aus Tees und Säften konnte er nicht nur die Jury überzeugen, sondern erntete auch enthusiastischen Applaus des Publikums. Der 32-jährige Salzburger der seit sieben Jahren bei den Brüdern Obauer in Werfen als Sommelier arbeitet und die Ansprüche einer internationalen, verwöhnten Gästeschar mit Bravour zu befriedigen weiß, darf 2013 bei der Sommelier-Weltmeisterschaft der ASI (Association de la Sommellerie Internationale), die ihren Sitz in Japan hat, für Österreich antreten. Andreas Jechsmayer vom Hotel Arosa in Kitzbühel musste sich, knapp geschlagen, mit dem zweiten Platz begnügen, dafür wird er ebenfalls in zwei Jahren bei der Europameisterschaft der Sommeliers in San Remo dabei sein. 

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Marion Topitschnig
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