Aisenbrey setzt sich zunehmend für faire Arbeitsbedingungen ein.

Aisenbrey setzt sich zunehmend für faire Arbeitsbedingungen ein.
© Oeschberghof

Alexander Aisenbrey im Talk über faire Arbeitsbedingungen

Mit der Initiative, dem Verein »Fair Job Hotels e. V.«, hat sich Alexander Aisenbrey dem schwierigen Thema der Mitarbeitersuche inklusive der fairen Arbeitsbedingungen verschrieben. Für KARRIERE zieht er nach zwei Jahren Bilanz.

Karriere Herr Aisenbrey, Sie sind Gründungsmitglied der »Fair Job Hotels«? Wie zufrieden sind Sie aus heutiger Sicht?
Alexander Aisenbrey Wir, die Gründungsmitglieder, sind in allererster Linie stolz darauf, dass wir die Gründung des Vereins konsequent durchgeführt haben und dieser sich in den letzten zwei Jahren so gut entwickelt hat. Wenn Sie bedenken, wie wir von vielen Seiten belächelt worden sind, können wir mit dem Erreichten mehr als zufrieden sein. Bis heute konnten wir vier namhafte Testimonials für uns gewinnen und wir haben noch viel vor. Natürlich ist es noch ein weiter Weg, aber wir bleiben dran.

Sie konnten unter anderem Udo Lindenberg und Christian Rach für sich gewinnen.
So ist es. Das zeigt, dass unsere Branche wahrgenommen wird. Wir sind äußerst dankbar für den Zuspruch und unseren Testimonials, zu denen noch Iris Berben und Jerome Boateng zählen.

Welche Aufgaben/Verpflichtungen nehmen Sie bei »Fair Job Hotels« wahr?
Wir haben den Verein und die damit verbundenen Aufgaben auf mehrere Personen -aufgeteilt. Verpflichtung spüre ich keine, ich sehe es als meine Verantwortung, auch gegenüber meinen Mitarbeitern, ständig auf der Suche nach Neuerungen und Verbesserungen zu sein.

Aus welchen Gründen lieben Sie Ihre Arbeit?
Unser Beruf ist großartig. Es gibt nichts Schöneres als Menschen zu begeistern. Die Begegnungen mit Gästen und Mitarbeitern ist für mich jeden Tag aufs Neue ein Ansporn. Ich liebe Hotels und darf in einem wunderschönen Haus arbeiten

Wie kann man die Branche bzw. eine Karriere in der Branche wieder attraktiver gestalten?
Seien wir realistisch. Solange wir unser niedriges Preisniveau auf dem Rücken der Mitarbeiter austragen, ändert sich gar nichts. Für eine ordentliche Bezahlung, Fortbildungen, Arbeitszeitmodelle oder Gesundheitsangebote brauchen die Betriebe Geld. Solange wir es nicht verstehen, unsere Leistung in den Preisen widerzuspiegeln, wird es schwierig. Darüber hinaus brauchen wir eine vernünftige Kommunikation, verbunden mit einem fairen Umgang untereinander. Nicht der Chef steht im Mittelpunkt, sondern das gesamte Team!

Wie beschreiben Sie Ihren Führungsstil?
Ich habe meine Bachelorarbeit mit dem Thema »Einführung eines partnerschaftlich situativen Führungsstils« erfolgreich abgeschlossen. Ich will Partner sein, ich will kommunizieren und in den relevanten Situationen Entscheidungen treffen. Der Mensch ist nicht Mittel für das Unternehmen, der Mensch IST der Mittelpunkt eines jeden Unternehmens. Ich bringe dem Menschen die Wertschätzung entgegen, die ich mir selber auch wünsche.

Welche Rolle spielen Aus- und Weiterbildung bei der Misere des fehlenden Personals in der Branche?
Wir müssen uns öffnen und für unseren Beruf begeistern. Noch viel zu oft halten wir an alten Historien fest. Die Aus- und Weiterbildung ist der Schlüssel, um unsere Branche auf ein neues Qualitätsniveau zu bringen und stetig weiterzuentwickeln. Die Zahlen sprechen doch für sich. Wie lange wollen wir denn noch warten, um zeitnah Änderungen vorzunehmen? Bis wir gar keine Auszubildenden mehr haben? Wir müssen jetzt handeln!

Über Alexander Aisenbrey

Alexander Aisenbrey ist Geschäftsführer »Der Öschberghof« und Gründungsmitglied der »Fair Job Hotels e.V«.

Artikel aus falstaff KARRIERE 04/2018.

Alexandra Gorsche
Alexandra Gorsche
Herausgeberin Profi
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