Romain Meder (Head Chef) und Alain Ducasse in der Küche des »Le Plaza Athénée«.

Romain Meder (Head Chef) und Alain Ducasse in der Küche des »Le Plaza Athénée«.
© Pierre Monetta

Alain Ducasse verlässt Pariser »Le Plaza Athénée«

Das Ende einer Ära: Nach 21 Jahren verlässt der Ausnahmekoch das Pariser Sterne-Restaurant, das Hotel lässt den Vertrag zum 30. Juni auslaufen.

Alain Ducasse, der Spitzenkoch der weltweit die meisten Michelin-Sterne auf sich vereint, verlässt das »Le Plaza Athénée« in Paris – ein Paukenschlag in der internationalen Spitzengastronomie. Der Vertrag mit dem Eigentümer des Luxushotels, der Dorchester-Gruppe, laufe mit 30. Juni 2021 aus und werde nicht verlängert, heißt es in Medienberichten. Genauere Gründe für das Aus werden nicht angegeben, spekuliert wird über eine generelle Neu-Ausrichtung. Denn die auf internationale Gäste angwiesene Sterne-Gastronomie dürfte von der Corona-Krise und den damit einhergehenden Reisebeschränkungen besonders hart getroffen sein.

Koch der Superlative

21 Jahre lang zeichnete Alain Ducasse, der Koch der Superlative, für die kulinarischen Geschicke des »Le Plaza Athénée« verantwortlich. In den beiden weiteren Häusern der Gruppe, dem Pariser »Le Meurice« und dem »The Dorchester« in London, in denen Ducasse tätig ist, wird er dies auch weiterhin sein. Außerdem steht der 64-Jährige mit seinem Namen heute für ein internationales Gourmet-Imperium mit über 30 Restaurants und rund 2000 Mitarbeitern.
 
Bereits 1980, mit 24 Jahren, wurde er mit dem ersten Michelin-Stern ausgezeichnet, im Laufe seiner wohl beispiellosen Karriere sollten noch viele folgen. Ducasse gilt als Avantgardist und Macher, für seinen Beitrag zur Weiterentwicklung der französischen Haute Cuisine wurde er bereits 2013 im Rahmen der »The World’s 50 Best Restaurants Awards« mit der Auszeichnung für sein Lebenswerk bedacht.

Kein Fleisch, keine Butter

Seinem Ruf als Visionär wurde er unter anderem mit der neuen Küchenlinie im »Le Plaza Athénée« gerecht, für die er auf »Naturalité« (Natürlichkeit) setzte und lange bevor es en vogue war den Nachhaltigkeits-Gedanken in die Küche und auf die Teller brachte. Schlagzeilen machte Ducasse auch, als er bekanntgab künftig auf Fleisch und Butter zu verzichten. Dass er sich damit von zwei Grundsäulen der französischen Küche abwandte, sorgte für Bestürzung und Bewunderung gleichermaßen, ebnete er damit doch den Weg für eine neue, gesundheitsbewusstere – eben natürlichere – Nationalküche.

Zum Nachkochen: Rezepte von Alain Ducasse

Marion Topitschnig
Autor
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