Akute Gefahr durch neue Rebkrankheit

Als Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Goldgelben Vergilbung sind Rodungen und flächendeckender Einsatz von Insektiziden notwendig.

Die Goldgelbe Vergilbung ist eine bakterielle Erkrankung von Rebstöcken, die sich durch die Übertragung durch die Amerikanische Rebzikade explosionsartig verbreiten kann. Nachdem die Krankheit erstmals 2009 im südoststeirischen Tieschen nachgewiesen wurde, geht in der Winzerszene die Angst um. Die Behörden betreiben ein intensives Monitoring, um auftretende Krankheitsherde rasch bekämpfen zu können. Jetzt ist allerdings mit einem Glanzer Weingarten eine extensiv bewirtschaftete Rebfläche in der Südsteiermark betroffen. Wie die AGES - die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit - berichtet, müssen sofortige Quarantänemaßnahmen ergriffen werden. Eine direkte Behandlung der erkrankten Rebstöcke ist nicht möglich, weil die Bakterien im Inneren der Pflanze leben. Erkrankte Rebstöcke müssen daher sofort aus dem Weingarten entfernt und vernichtet werden. Da die Amerikanische Rebzikade der Überträger dieser gefährlichen Krankheit ist, muss diese großflächig mit Insektiziden bekämpft werden. In Slowenien, an der Grenze zu Kroatien, wurden schon ganze Weingärten durch die Goldgelbe Vergilbung zerstört.

Der erstmalige Nachweis der Krankheit erfolgte 2009 im südoststeirischen Tieschen. Mit den damals sofort ergriffenen Maßnahmen war es gelungen, dass der Befall auf insgesamt rund 0,5 Hektar Fläche beschränkt blieb. Auch im Südburgenland ist die Amerikanische Rebzikade bereits gesichtet worden, aber alle eingefangenen Exemplare waren bislang nicht infiziert. Die Amerikanische Rebzikade wandert die Flusstäler aufwärts und ist erstmals 2004 in der Steiermark beobachtet worden. Erfahrungsgemäß dauere es nur einige Jahre, bis in den Verbreitungsgebieten die Goldgelbe Vergilbungskrankheit ausbreche. Bei Weißweinsorten, die stärker gefährdet sind, verfärben sich die Blätter goldgelb, bei Rotweinsorten dunkelrot. Sie rollen sich nach unten ein, die Trauben welken, die Triebe bleiben grün. Befallene Weinstöcke sterben schließlich ab. Neben den Kulturreben können, wie man herausgefunden hat, auch wilde Waldreben befallen werden, die dann als Überträger fungieren.

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von Bernhard Degen

Bernhard Degen
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