Adriá sperrt das El Bulli zu

Das mehrfach zum besten Restaurant der Welt gekürte Lokal schließt seine Pforten. Feinschmecker haben aber noch zwei Jahre Zeit, um die Molekularküchen-Pilgerstätte zu besuchen.

Weltweit reißen sich junge Köche um ein Praktukum bei Ferran Adriá, dem Großmeister der Molekularküche. Wer einen Tisch in seinem Restaurant "El Bulli" reservieren will, der muss das schon Monate und Jahre im Voraus tun. An der mangelnden Nachfrage kann es also nicht liegen, dass Adriá nun eine Schließung des Restaurants in zwei Jahren angekündigt hat. Der Ausnahmekoch will sich Medienberichten von der Kochmesse Madrid Fusion zufolge eine Auszeit von zwei Jahren nehmen, um an neuen gasronomischen Kreationen zu tüfteln.

Den Angaben zufolge bedeute diese Schaffenspause keinesfalls einen vollständigen Rückzug: "Ich habe noch zehn Jahre Kreativität vor mir". Sein Ehrgeiz scheint noch nicht erloschen, denn seine Ziele sind nach wie vor hoch gesteckt - er habe noch "einiges zur internationalen Küche beizutragen".

Adriàs Restaurant El Bulli befindet sich in einer abgelegenen Bucht der Costa Brava nördlich von Barcelona, und verfügt über 50 Plätze. Jährlich summieren sich mehrere 100.000 Anfragen bei einer Platzkapazität für nur 8.000 Gäste in einem Halbjahr. Geöffnet ist nur von April bis Oktober, den Rest des Jahres experimentiert der Herdvirtuose an neuen Kreationen.

Adrià selbst mag zwar den Begriff "Molekularküche" nicht, weil er viel zu kurz greife, dennoch gilt er als Begründer dieses weltweiten Trends. Im El Bulli werden keine klassischen Menüs angeboten, sein Angebot besteht aus höchst komplizierten 25 bis 30 kleinen Gängen. 

(bed)