Achtungserfolg beim Bocuse d’Or

Mörwald-Schützling Roland Huber verpasst das Finale um zwei Punkte. Platz eins geht an Dänemark.

Toni Mörwald und sein Schützling Roland Huber verpassen beim renommiertesten Kochwettberb der Welt, dem Bocuse d’Or, in Genf zwar knapp die Qualifikation für das Finale, sind aber nach 3 Jahren Pause wieder unter den Top-Nationen Europas angekommen. Jahrhundertkoch Paul Bocuse verkündete das Ergebnis Dienstagnachmittag vor mehr als 5000 Zuschauern in der Kocharena in Genf höchstpersönlich: Platz eins ging an Dänemark, gefolgt von Norwegen und Frankreich. Österreich steht mit Rang 13 wieder unter den besten 20 Kochnationen Europas, versäumte das Finale aber um zwei Punkte.

Lebenszeichen
Die ersten zwölf von 20 teilnehmenden Nationen in Europa qualifizierten sich für das Finale im Jänner 2011 in Lyon. Der Bocuse d’Or gilt als weltweit wichtigster und anspruchvollster Kochwettbewerb. Österreich war bei der Europa-Ausscheidung erstmals wieder seit 2007 vertreten. »Vor allem für Österreich als Kulinarik- und Tourismusnation ist es von enormem Wert, wieder ein Lebenszeichen beim wichtigsten Kochwettbewerb der Welt von sich zu geben. Wir haben hier in Genf Werbung für die einzigartige österreichische Kulinarik gemacht«, sagte Österreichs Grand Chef Toni Mörwald, der erst im vergangenen Jahr die Präsidentschaft des Bocuse d’Or übernommen hatte.

Kleines Budget
Für das Finale in Lyon reichte es dieses Mal noch nicht. »Genf hat gezeigt, dass wir in der Liga der Besten mitspielen. Man muss schon auch bedenken, dass Österreich hier das Land mit einem der kleinsten Budgets war«, so Toni Mörwald. Welche Auswirkungen eine Top-Position beim Bocuse d’Or hat, beweist Norwegen, Siegernation aus dem Jahr 2009: Der Triumph brachte dem norwegischen Tourismus eine errechnete Wertschöpfung von knapp 600 Millionen Euro.

Roland Huber und Marlene Flucher
Mit dem Oberösterreicher Roland Huber (Küchenchef in Mörwalds »Kloster Und« in Krems an der Donau), fand Mörwald den perfekten Kandidaten. Das österreichische Team komplettierte Österreichs Kochlegende Werner Matt als Coach und die Steirerin Marlene Flucher als Commis de Cuisine. Bewertet wurden ein Fisch- und ein Fleischgericht nach zwei Kriterien: Präsentation und Geschmack, wobei Letzteres doppelt zählt. Vor allem in der Kategorie Geschmack konnte Österreich voll überzeugen und beeindruckte mit seiner kulinarischen Darbietung die Jury aus 20 internationalen Grand Chefs wie Paul Bocuse oder Philippe Rochat.

(bed)

Bernhard Degen
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