Mangolds rettet überschüssiges Gemüse

Mangolds rettet überschüssiges Gemüse
© Lex Karelly

Acht Projekte gegen Lebensmittelverschwendung

Ressourcen schonen, nachhaltig wirtschaften und respektvoll mit Lebensmitteln umgehen – diese acht Produzenten und Initiativen setzen sich fürs Besser-Essen ein.

Zwischen 800.000 und einer Million Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr in Österreich wegeworfen, das entspricht rund 300 Euro pro Haushalt. Um dieser Ressourcenverschwendung Einhalt zu gebieten wurde im Juni 2021 eine neue Koordinierungsstelle mit Vertretern aus fünf Ministerien einberufen. Deren Ziel ist die gemeinsame Entwicklung einer Strategie zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung und ein Aktionsplan. Unterdessen gibt es bereits zahlreiche Initiativen und Projekte, die sich dem Thema annehmen. Acht davon stellen wir hier vor, einige von ihnen haben speziell für die bevorstehenden Festtage Geschenkepackages für sinnvolles und nachhaltiges Schenken geschnürt.

Unverschwendet

Seit März 2016 werden Obst, Gemüse und Kräuter, die anderenorts im Müll landen würden, gesammelt, veredelt und verkauft. Weiterverarbeitet werden die Überschüsse beispielsweise zu Marmelade, Sirup oder Saucen, die man dann online und bei ausgewählten Kooperationspartnern kaufen kann. Auch Gastronomie und soziale Einrichtungen werden mit den Produkten beliefert.
unverschwendet.at

Mangolds

1989 in Graz gegründet betreibt das Unternehmen »Mangolds« heute nicht nur ein Restaurant & Café, sondern hat sich zur ganzheitlich-nachhaltigen Lifestyle-Brand entwickelt. Mit der Food-Saver-Produktpalette, die verschiedene Dips und Saucen je nach Saison umfasst, werden Lebensmittel gerettet, die vom Handel aussortiert werden.
mangolds.at

Too good to go

Um der »Wegwerf-Kultur« und ihren massiven Auswirkungen auf Gesellschaft, Klima aber auch auf jeden Menschen persönlich etwas entgegenzusetzen, hat »Too Good To Go« eine eigene App entwickelt. Diese bringt User und Betriebe zusammen, damit gemeinsam überschüssige Nahrungsmittel gerettet werden können. Seit Jahren engagiert sich das Unternehmen aber vor allem auch in Sachen Aufklärungsarbeit, denn ein Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht nach wie vor zu Hause. Neben einem eigenen Kochbuch gibt es auf Instagram jede Menge Inspirationen für die Resteküche. Außerdem wurde in Kooperation mit der Lebensmittelbranche ein eigenes Kennzeichnungssystem entwickelt, dass Kunden zeigt, welche Produkte auch nach dem Erreichen des Mindeshaltbarkeitsdatums noch genießbar sein können.
toogoodtogo.at

Krut

Lebensmittel retten, fermentieren und haltbar machen – das ist das Geschäftsmodell von Soímon Baur. Der Gründer von »Krut« verwandelt Lebensmittelüberschüsse zu Fermenten wie Fenchel Kimchi, Mangold Kimchi oder Zitronen-Kombucha – alles in Bio-Qualität. Für Experimentierfreudige gibt's auch eigene Tasting- Sets.
krut.cc

Marmelade mit Sinn

Mit dem Projekt rettet die Wiener Tafel Obst vor der Vernichtung, gibt Geflüchteten die Chance auf Inklusion und Teilhabe durch gemeinsames Einkochen der Früchte und unterstützt von Armut Gefährdete durch den Erlös aus dem Verkauf der Produkte.
marmelademitsinn.at

Robin Foods

Nomen est omen: Mit Robin Hood als Vorbild, engagierten sich die Food-Waste-Rebellen für die Umverteilung. Dabei geht es nicht von reich nach arm, sondern von der Tonne auf den Teller. Lebensmittel werden gerettet, Food Waste Caterings organisiert und Bewusstseinsbildung auch unter öko-sozialen Aspekten erfolgt auf vielen verschiedenen Ebenen.
robin-foods.org

foodsharing

Die internationale foodsharing-Bewegung gibt es bereits seit 2012. Täglich werden tonnenweise gute Lebensmittel vor dem Müll gerettet – ob in privaten Haushalten oder Betrieben – und weitervermittelt. Über 373.000 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen regelmäßig die Internetplattform, über 94.000 Menschen arbeiten ehrenamtlich als Foodsaver.
foodsharing.at

Lebensmittel sind kostbar

Die Initiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie hat es sich zum Ziel gesetzt, in enger Kooperation mit der Wirtschaft, den Konsumenten, mit Gemeinden und mit sozialen Einrichtungen eine nachhaltige Vermeidung und Verringerung von Lebensmittelabfällen herbeizuführen.
bmk.gv.at/lebensmittel/initiative

Marion Topitschnig
Autor
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