2009 war für deutsche Weinwirtschaft durchwachsen

Der Umsatz konnte knapp gehalten werden, die abgesetzte Menge ging um fast fünf Prozent zurück.

Die Wirtschaftskrise ging am deutschen Weinmarkt nicht ganz spurlos vorüber, durch höhere Durchschnittspreise konnte aber der Umsatz gehalten werden. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf der Basis von GfK-Erhebungen mitteilt, ist der Gesamtumsatz Wein in Deutschland 2009 - bezogen auf alle Bezugsquellen (Lebensmittelhandel, Discount, Fachhandel, Winzer) - erneut um 1,2 Prozent gestiegen. Wein aus deutschen Anbaugebieten konnte aber vom Zuwachs nicht profitieren, der Vorjahresumsatz konnte gerade gehalten werden.

Der Durchschnittspreis pro Flasche hat leicht angezogen, wodurch Einbußen beim Absatz hingenommen werden mussten - bei deutschen Weinen sogar 4,5 Prozent. Wie in Österreich war eine markante Verlagerung des Außer-Haus-Konsums in Richtung In-Haus-Konsum zu beobachten.

Leichter Verlust an Marktanteilen
Die deutschen Weine wurden im Lebensmittelhandel im Schnitt zu einem Preis von 2,81 Euro pro Liter angeboten, was einer Steigerung von 14 Cent entspricht. Im Ab-Hof-Verkauf und im Fachhandel wurde mittlerweile ein Niveau von 5,65 Euro pro Liter erreicht. Mit einem Marktanteil von 54 Prozent am gesamtdeutschen Weinumsatz und 48 Prozent an der verkauften Weinmenge, mussten die deutschen Erzeuger einen Rückgang von jeweils einem Prozentpunkt hinnehmen. An zweiter und dritter Stelle stehen Frankreich und Italien, beide relativ konstant mit jeweils 13 Prozent Marktanteil bei Umsatz und Absatz, gefolgt von Spanien mit sechs Prozent. Die Weine aus der Neuen Welt lagen 2009 bei fünf Prozent Marktanteil.

Rotweinanteil geht zurück
Der Rotweinboom der letzten Jahre scheint sich allmählich abzuschwächen. Es wurde zwar 2009 mit einem Anteil von 51 Prozent am Gesamtabsatz immer noch mehr Rot- als Weißwein eingekauft. Der Rotweinanteil ging allerdings um zwei Prozent zu Gunsten des Weißweinkonsums zurück. 40 Prozent aller eingekauften Weine waren 2009 weiß, der Roséweinanteil blieb mit rund 9 Prozent unverändert.

(bed)

Bernhard Degen
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