14 Jahre Haft für Weinfälscher Kurniawan gefordert

Die Staatsanwaltschaft möchte am größten Weinfälscher aller Zeiten ein Exempel statuieren. Die Verteidigung empfindet dagegen die bisherige U-Haft als Strafe genug.

Das Urteil im Prozess gegen Rudy Kurniawan rückt immer näher. Am 29. Mai wird in New York über die Strafe entschieden, die der 37-Jährige für seine umfangreichen Weinfälschungen erhalten soll. Kurniawan hat nach bisherigem Kenntnisstand fast 30 Millionen Euro mit gefälschten Weinen umgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hat nun eine hohe Strafe für »Dr. Conti«, wie Kurniawan wegen seiner Vorliebe für die Domaine Romanée-Conti gennant wurde, gefordert. Elf bis vierzehn Jahre soll der größte Weinfälscher aller Zeiten hinter Gittern verbringen. Damit soll ein Exempel statuiert werden.

Nur ein kleiner Fisch?
Die Verteidigung Kurniawans hatte zuvor die Freilassung ihres Mandanten gefordert. Die 27-monatige U-Haft, die der 37-Jährige bis dato hinter sich hat, sei bereits Strafe genug. Der chinesischstämmige Indonesier sei lediglich in schlechte Gesellschaft geraten und ein kleiner Fisch in einer viel größeren Fälscherszene. Zudem könne Kurniawan maximal eine Strafe von 12.500 US-Dollar zahlen und die US-Regierung hätte bereits seine Güter in Millionenhöhe beschlagnahmt.

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Dieser Argumentation wollten die Staatsanwälte nicht folgen. »Kurniawan sagt, er hätte Weine gefälscht, um sich in der Gesellschaft der Superreichen bewegen zu können. Aber es war nur seine Gier nach Geld und Aufmerksamkeit, die ihn angetrieben haben«, zitierte decanter.com die Staatsanwälte. Kurniawan hätte wie ein König gelebt und seinen Reichtum mit Privatjet-Flügen und Luxus-Autos zur Schau gestellt. Auch eine persönliche Entschuldigung Kurniawans war den Anwälten nicht genug: »Er bereut nicht seine Taten, er bereut nur, dass er erwischt wurde.«

Rudy Kurniawan wurde 2012 verhaftet. Ermittler fanden gefälschte Rezepte für Weine und Stapel von Etiketten in seinem Haus in Los Angeles, das Kurniawan gemeinsam mit seiner Mutter bwohnte.

(sb)

Sascha Bunda
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