© Rubelli

Wohntrend Florale Muster: Wenn die Möbel blühen

Jetzt lassen die besten Interior-Brands der Welt Pflanzen sprechen. Denn das Blumen-ABC wird universell verstanden und erweckt Lebensfreude. Der neue Wohntrend mit floralen Prints zeigt sich zwischen Maximalismus und Minimalismus.

05.04.2023 - By Florentina Welley

Blumen gelten besonders zu Frühlingsbeginn als wahre Energiebooster. Wer jetzt Tulpen und Narzissen nicht nur in einer Vase arrangieren möchte, sondern zusätzlich auf florales Interior setzt, liegt damit genau richtig. Der Trend zu botanischem Design ist mit den Grandmillennial- und Cottagecore-Styles neu aufgeblüht. »Blumen sind die älteste Dekoration der Welt. Wir schmücken unsere Kult- und Heimstätten seit jeher mit Blumen«, sagt die Wiener Interior-Expertin Elisabeth Auersperg. »Wir empfinden sie als Schmuck – und genau so wirken sie als plastisches Ornament auf Lampen und -Möbeln. Blumen im Textilbereich vermitteln Luxus und Lebensfreude.«

MAXIMALISMUS UND MINIMALISMUS

Während Marken wie Rubelli oder Svenskt Tenn Blumenprints für Tapeten und Heimtextilien herstellen, setzen Gucci Décor oder LaDoubleJ florale Designs auf Kissen, Tischtücher oder Geschirr. Dank seiner -Vielseitigkeit lässt sich der Blumentrend an jeden Raum anpassen, egal ob modern, retro oder Vintagestil. Auch der Maßstab des Prints, etwa bei Tapeten, sollte gut überlegt werden: Je größer der Blumendruck, desto kleiner kann der Raum erscheinen. Feine Designprints wirken wiederum ruhiger. Minima-list:innen setzen den Trend mit Accessoires wie Kissen oder Lampenschirmen um. Maxi-malist:innen machen Statements mit floralen Prints auf Tapeten, Vorhängen und Polstermöbeln. Dass Florales wieder im Trend ist, liegt auch an der neuen Achtsamkeit für die Natur. Das grüne Laub einer Aralie, saftige Birnen, Zitrusfrüchte und Kürbisse, die an einer Rebe baumeln – dieses ikonische Blumenmuster von Josef Frank verbindet Retrocharme mit Contemporary Design. Seine fantastische Flora blüht nicht nur in den Archiven des Wiener MAK Museums, sondern bis heute auf den Möbelkollektionen des schwedischen Labels Svenskt Tenn.

TRENDSETTER JOSEF FRANK

Der Badener Architekt und Designer entwarf für sein Wiener Einrichtungunternehmen Haus & Garten, das er 1925 mit Oskar Wlach gründete, und später für das schwedische Möbel- und Einrichtungshaus Svenskt Tenn über 1.000 Einzel-möbel und 200 Stoffmuster, von denen viele bis heute fortlaufend produziert werden. Frank schwor dem Designansatz »Form folgt Funktion« ab, forderte »vorwärts zur Natur« und proklamierte behagliche, gemütliche und sogar kitschige Lebensräume. Dass der Trend im Heute angekommen ist, beweist Designerin Margherita Missoni, die in ihrem Haus in Varese ein Bad mit einer floralen Tapete von Josef Frank by Svenskt Tenn tapezierte. Und Designerin India Mahdavi hat Wände und Interior ihres Londoner Zuhauses mit Franks Gemüsebaummuster verkleidet und meint, dass sein Design »für den Geist der Zeit, in der wir leben, relevant ist«. Auch die luxuriösen Blumenstyles von Gucci Décor, Rubelli oder La DoubleJ vermitteln

Frühlingsgefühle und eine Prise von »La vita è bella«. Gucci Décor bringt zeitgenössische Romantik auf Home-Accessoires, die sich durch Neuinterpretationen archivierter Blumendrucke und Tiertotems auszeichnet. Seit 1858 webt auch das traditionelle venezianische Textil- und Tapetenlabel -Rubelli florale Muster. Für das Design der Blumendrucke »Sally« aus der Kollektion »Frammenti Veneziani« wurde im eigenen historischen Archiv gestöbert und die zeitgenössische britische Malerin Sally Anne Fitter beauftragt. Sie schuf ein Gemälde von Blumenvasen, deren Blüten auf nachhaltigen Baumwollfaille gedruckt wurden.

LA VITA È BELLA

Vom morgendlichen Latte macchiato bis zum abendlichen Aperitivo bringt La DoubleJ florale Prints ins Heim. Sei es auf Geschirr oder Heimtextilien, nachhaltig produziert von den besten Handwerker:innen von Ancap und dem Textilhersteller Mascioni. Wer braucht also noch einen Garten, wenn indoor Blumen sprechen?

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 02/2023

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