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We celebrate! So stilvoll wird das Osterfest in aller Welt gefeiert

Die Wohnung mit entzückenden Palmkätzchen dekorieren, bunte Eier im Garten verstecken und eine köstliche Osterpinze kredenzen: Wir lieben Ostern und freuen uns, das Fest in unseren vier Wänden zu zelebrieren. Aber auch in anderen Ländern wird die Auferstehung Jesus gebührend gefeiert. Deshalb holen wir uns heuer Inspiration aus aller Welt.

10.03.2021 - By Tamara Gaider

Ganz nach dem Motto »Natale con i tuoi, pasqua con chi vuoi« (zu Deutsch: »Weihnachten mit Deiner Familie, Ostern mit wem du willst« verbringt man in Italien die Feierlichkeiten nicht nur mit der Familie, sondern ebenso mit Freunden und Menschen, die man gerne um sich hat.

Nach der Ostermesse am Ostersonntag hat nach dem gemeinsam verköstigten Osterlamm vor allem der Ostertaubenkuchen Tradition. Der »Colomba pasquale« ist ein Hefekuchen, der in Form einer Taube gebacken und mit Mandeln oder auch Rosinen abgerundet wird. Bei der Dekoration setzen die Italiener auf tradtionell bunte Eier, die nicht nur als Eyecatcher in der Wohnung dienen, sondern auch an seine Liebsten verschenkt und am Ostersonntag genascht werden. Am Ostermontag geht das Feiern mit der ganzen Familie in die finale Runde: Bei einem ausgelassenen Picknick mit farbenfrohen Decken, Klappstühlen und Körben macht man es sich im Freien gemütlich und lässt die Feiertage in entspannter Atmosphäre ausklingen.

Spektakulär und ausgelassen geht es in New Yorks Straßen bei der Osterparade zu, wo sich die Teilnehmer des »Easter Parade and Bonnet Festivals« jedes Jahr aufs Neue in den Farben des Frühlings gekonnt in Szene setzen. Beim Essen geht es hingegen etwas gediegener zu: In vielen Haushalten wird traditionell »Baked Ham« serviert: ein im Backofen gegarter Knochenschinken, der sich diverser Marinaden erfreut. Des Weiteren sind »Hot Cross Buns« sehr beliebt: Hefebrötchen, die süß und würzig zugleich sind und ein Kreuz auf der Vorderseite tragen. 

Dekoriert wird in den USA mit vielen Blumen, vor allem Osterglocken und auch Palmzweige sind sehr beliebt. Letzteres gilt im Christentum als ein Symbol für das ewige Leben. Auch Ostereier haben Tradition: Beim »The White House Easter Eggs Roll« in Washington rollen die Teilnehmer auf dem Gelände des Weißen Hauses hartgekochte Eier mit Holzstielen so schnell wie möglich einen Hügel hinunter. Zur Erinnerung bekommt jeder Teilnehmer ein Holzei, das sowohl vom Präsidenten als auch von der First Lady signiert wurde.

In Polen kann man das Osterfest in vier Worten beschreiben: Familie, Kirche, Essen und Wasser! Am Ostersamstag füllen sich die Familien einen kleinen Korb mit den traditionellen Osterspeisen: bemalten Eiern, Brot, einem Osterlamm aus Schokolade, Teig oder Butter, Salz, Wurst und Kren. Die Körbchen, auch »Koszyk« genannt, werden dabei mit Immergrün, Schleifen und Spitzendeckchen geschmückt und anschließend in der Kirche gesegnet. 

Am Ostermontag wird es dann allerdings wilder. Es ist »Śmigus-Dyngus« und das heißt: Junge Männer begießen junge Frauen auf der Straße mit Wasser, in den Familien begießen Kinder die Erwachsenen. Ursprünglich soll dieser Brauch an den polnischen König Mieszko I. im Jahre 966 erinnern, mit dem Polen den christlichen Glauben annahm. 

Das ursprünglich maßvolle Bespritzen ist allerdings mittlerweile vielerorts ausgeartet und einer regelrechten Wasserschlacht gewichen, da Jugendliche oft mit Wasserpistolen oder sogar Wasserkübeln bewaffnet auf die Straße gehen und sich einen riesigen Spaß daraus machen, die Straßen nass zu machen. Der Ostermontag ist in Polen jedes Jahr auch der Tag mit dem höchsten Wasserverbrauch. 

In Australien hat der Osterhase tatsächlich einen schlechten Ruf - denn er wird als Schädling angesehen. Als die Siedler im 18. Jahrhundert nach Australien kamen, brachten sie ihn mit, er vermehrte sich in rasender Geschwindigkeit und futterte bald das Weideland kahl.

Aber für die Kinder gibt es einen nicht weniger knuddeligen Ersatz: den Bilby. Er ist ein hasenähnliches Beuteltier mit Rüsselnase, den es in Australien zu Ostern auch in Schoko-Ausführung gibt. Schauspieler in Bilby-Kostü­men verteilen zudem Eier in den Fußgänger­zonen der Städte. Und einen deutlichen Vorteil hat der Oster-Bilby gegenüber dem alt eingesessenen Osterhasen: einen Beutel am Bauch für den Ei-Transport. Wie praktisch!

Sonst feiert man in Down Under ähnlich wie in Österreich, wobei die Feiertage in den australischen Herbst fallen. In Sydney findet die Ryoal Easter Show statt, die zwei Wochen in der Zeit rund um Ostern stattfindet. Das Event ist ein Highlight für die ganze Familie, mit vielen Fahrgeschäften, Tiere, die man streicheln kann, Kunsthandwerk und Essen. Apropos Essen: Australier tischen oftmals Lamm auf, das zu Kartoffeln und Gemüse serviert wird. Überall zu kaufen gibt es in der Osterzeit die Hot Cross Buns - süßes Gebäck mit Rosinen, auf denen ein weißes Kreuz den Bezug zur Religion symbolisieren soll.  

Auch in England werden - so wie bei uns - bunte Eier vom Osterhasen versteckt und von den Kids gesucht. Allerdings gibt es auch lustige Traditionen, die hierzulande noch kaum bekannt sind: So werden beim sogenannten »Egg-shackling« die Namen der Kinder auf rohe Eier geschrieben, um diese anschließend in ein Sieb zu legen und ordentlich zu schütteln, bis nur noch ein Ei übrig ist und somit ein Gewinner gekürt werden kann.

Und auch beim »Eierrollen« gibt es Action für die Kleinen: Die bunten, hartgekochten Eier werden so lange steile Straßen hinuntergerollt, bis nichts mehr von der Schale übrig ist. Am Ostersonntag findet in der kleinen Stadt Bacup in Lancashire jedes Jahr der »Nutter’s Dance« statt. Auffällig gekleidete Menschen mit geschminkten Gesichtern und Glocken an ihren Beinen tanzen dabei durch die Stadt. Die Parade wird vom »Whiffler« angeführt, der gemeinsam mit seinem Gefolge und einer Peitsche die bösen Geister vertreibt.

In Russland gilt Ostern genau wie bei uns als größtes religiöses Fest des Jahres. Und dafür muss natürlich alles blitzblank sein: Vom Montag bis zum »sauberen Donnerstag« ist großer Frühjahrsputz angesagt, am Donnerstag nimmt man ein russisches Dampfbad. Erst dann dürfen die Eier bunt gefärbt und das traditionelle Osterbrot gebacken werden.

Den in der Kirche geweihten Eiern werden sogar magische Kräfte zugesprochen: Wer ein Haus baut, soll ein geweihtes Osterei ins Fundament legen, um Wohlstand und Glück zu genießen. Für ein junges Aussehen soll man sich ein Osterei übers Gesicht rollen. Um sich vor bösen Geistern zu schützen, bewahren sich die Russen ein geweihtes Ei im Haus auf. Sicher ist sicher!

In Brasilien hat Ostern einen sehr wichtigen Stellenwert, weshalb man sich hier genau mit der Bedeutung des Osterfestes auseinandersetzt und den Leidensweg Christi sogar als Open-Air-Theatersrück nachspielt. In der brasilianischen Stadt Nova Jerusalem nimmt dies besonders hohe Ausmaße an: Pro Spielzeit kommen um die 50.000 Besucher, auch viele bekannte Schauspieler nehmen teil.

Nichts für schwache Nerven ist allerdings die Tradition, die den »Verrat des Judas« symbolisieren soll: Mit Süßigkeiten gefüllte Figuren werden an Straßenlaternen aufgehängt, die Judas darstellen sollen. Die Figuren werden von Kindern und Erwachsenen beschimpft und heruntergerissen. Eine Tradition, die uns deutlich besser gefällt: Die Straßen werden in manchen Regionen mit Teppichen bedeckt und anschließend mit Blumen und gefärbten Sägemehl in schönen Mustern und Designs dekoriert.

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