© Alfred Weidinger

Vom Louvre nach Linz: Yan Pei-Ming im Francisco Carolinum

Seine großformatigen Porträts befinden sich unter anderem in der Sammlung des Louvre in Paris. Nun zeigt der chinesisch-französische Maler eine umfangreiche Schau in Linz.

28.05.2023 - By Verena Schweiger

Wer den Maler in persona getroffen hat weiß: Yan Pei-Ming lacht gerne und viel. Und er raucht gerne Zigarre. Am liebsten macht er beides simultan. In seinen großformatigen Porträts von oftmals bekannten Persönlichkeiten und politischen Protagonisten der Gegenwart - von Barack Obama bis Papst Franziskus  - spielt er mit der Perspektive des Betrachters. Die groben, kraftvollen Pinselstriche und der pastose Farbauftrag formen sich mit zunehmender Entfernung vom Bild zu einnehmenden, monochromen Porträts. Einen offenkundigen Einfluss auf Yan Pei-Mings Malerei nehmen neben chinesischer Kalligraphie europäische alte Meister, wie der spanische Barockmaler Diego Velázquez. Seine Porträts haben stets eine politische Dimension und gehen über die reine Personendarstellung hinaus.

Aufgewachsen während der Kulturrevolution in China, schrieb sich Yan Pei-Ming im zarten Alter von 19 Jahren an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Dijon ein, wo er neben Paris bis heute lebt und arbeitet. Nach dem Abschluss erlangte er rasch internationale Erfolge, 2003 war er Teil der Biennale von Venedig. Weitere Ausstellungen führten den Chinesen in das Centre Pompidou in Paris, das San Francisco Art Institute oder das National Museum of China in Peking.

Für die am Dienstag eröffnete Ausstellung »Portraits« im Linzer Francisco Carolinum mit rund 110 Werken des Malers fertigte Yan Pei-Ming einige neue Porträts an. Darunter sind jene des österreichischen Monarchenpaars Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph I. sowie des derzeit amtierenden Bundeskanzlers Karl Nehammer. Kuratiert wurde die Personale vom Direktor der OÖ Landes-Kultur GmbH Alfred Weidinger. Die Ausstellung ist ein weiterer Coup von Galerist Thaddaeus Ropac, der den Künstler vertritt. »Portraits« ist im Francisco Carolinum bis inklusive 13.8.2023 zu sehen. 

»Mao rouge«, 2004 ADAGP, Paris

© André Morin

Porträt von Papst Franzsikus

© Nora Forsthuber, OÖ LKG

Porträt der Mutter des Malers

© Nora Forsthuber, OÖ LKG

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