© Serafeim Sakellanou

US-Proptech Blueground entdeckt Wien

Unterwegs, und doch daheim. So sollen sich Kosmopoliten und reisende Geschäftsleute fühlen – rund um den Globus, in den wichtigsten Metropolen. Das US-Proptech-Unternehmen Blueground, das heute weltweit bereits in 26 Städten hoch­wertig eingerichtete Wohnungen in besten Lagen bietet, gehört zu den am schnellsten wachsenden Start-ups in der Immobilienbranche. Seit 2022 gibt es das Erfolgskonzept auch in Österreich.

02.01.2023 - By Susanna Pikhart

Wien ist anders. Während in -Städten wie Paris und London ein durchaus breites Angebot an kurzfristig mietbaren, möblierten Wohnungen besteht, sind hochwertig eingerichtete Wohnräume mit allem dazugehörigen technischen Equipment in Wien eher selten. Zudem sind die Mietbedingungen – etwa aufgrund des zwölfmonatigen mieterseitigen Kündigungsverzichts und der dreimonatigen Kündigungsfrist – oft recht unflexibel. Grund genug für das US-Immobilientechnologie-Unternehmen Blueground, neuerdings auch nach Österreich zu expandieren. Der Proptech-Riese mit seinem Hauptsitz in New York City gehört zu den international am schnellsten wachsenden Startups der Immobilienbranche. »Wir verfügen heute weltweit über eines der größten kuratierten Netzwerke an modern möblierten Wohnungen in begehrten urbanen Lagen rund um den Globus, die für längere Aufenthalte vorgesehen sind und mithilfe moderner digitaler Anwendungen rasch, provisionsfrei und unkompliziert angemietet werden können«, erklärt der neue Geschäftsführer von Blueground Austria, Joubin Pour, Ex-Flughafen-Wien-Manager und ausgebildeter Immobilientreuhänder. Aktuell umfasst das Portfolio rund 9.000 Wohnungen in 26 Städten und 15 Ländern. In Wien waren es zum Marktstart Anfang 2022 rund 130, derzeit sind es bereits mehr als 230 Wohnungen.

Bei den City-Apartments handelt es sich um keine Kurzzeitvermietung unter ein bis zwei Monaten, ebenso wenig um touristische Nutzung. Die Anmietung erfolgt provisionsfrei innerhalb weniger Minuten – dank eines vollständig digitalisierten Systems. JoubinPour: »Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer unserer Mieter beträgt aktuell acht Monate. Sie erhalten einen regulären Mietvertrag mit flexiblen Kündigungsmöglich-keiten und begründen in Wien einen Wohnsitz.« Aufgrund des Homeoffice-Trends seien Drei-Zimmer-Wohnungen mit gut ausgestatteten Arbeitsplätzen bzw. Work-from-Home-Lösungen zunehmend gefragt. »Unabhängig von der Aufenthaltsdauer sparen die Mieter Zeit, Mühe und Kosten für Umzug und Möbel und können in ihre auf sie maßgeschneiderten, voll ausgestatteten Wohnungen sofort einziehen. So können die Menschen ihrer Tätigkeit in Wien nachgehen und die Stadt genießen, anstatt sich lange mit der Wohnungssuche oder der Übersiedlung bzw. Möblierung zu beschäftigen«, so der Immobilienexperte.

Die Arbeitgeber von international reisenden Fach- und Führungskräften sowie Diplomaten sollen sich auf diese Weise bis zu 50 Prozent der Mietkosten im Vergleich zu Langzeitaufenthalten in hochwertigen Hotels sparen. »Nicht zuletzt gestaltet sich der Workflow in den eigenen vier Wänden weitaus angenehmer«, betont Pour. Zu diesem Zweck hat das Proptech-Unternehmen sein Angebot neuerdings um einen One-Stop-Shop für Firmenkunden (»Blueground for Business«) erweitert. Alle Businesswohnungen haben hochwertige Homeoffice-Ausstattungen wie etwa High-Speed-WLAN oder geräumige Arbeitsbereiche.

Ob in New York, Dubai, Paris oder Wien – die »Wohnungen auf Zeit« von Blueground
liegen im Trend des modernen Nomadentums und der Proptech-Entwicklung. theblueground.com

moderne nomaden

Blueground reagiert damit auf die – nach der Pandemie – steigende Mobilität in der Arbeitswelt. Laut einer internen Kundenumfrage sind mehr als 70 Prozent der Businesskunden im letzten Jahr umgezogen bzw. haben 47 Prozent ihrer Tätigkeit ins Ausland verlagert. Darüber hinaus sind mehr als die Hälfte der Befragten bereit, für eine gewisse Zeit an einen anderen Ort zu ziehen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten, und mehr als 60 Prozent planen, in den nächsten zwölf bis 18 Monaten mindestens einmal umzuziehen. »Typische Geschäftsreisen für eine Woche oder ein paar Tage sind noch nicht auf dem Vor-Pandemie-Niveau, aber vom Arbeitgeber unterstützte Umzüge von länger als 30 bis 60 Tagen florieren«, sagt Geschäftsführer Pour.

Basierend auf dieser wachsenden Nachfrage erhöht Blueground jetzt sein Angebot an Apartments an strategischen Standorten und in Geschäftszentren wie etwa Austin, New York, Los Angeles, San Francisco, Dubai, Istanbul, Paris, London, Berlin, Zürich und eben auch Wien.

»Aus unserer Sicht und für unser Geschäftsmodell spielen Trends wie Digitalisierung und flexibles Wohnen eine große Rolle«, betont Joubin Pour. So nimmt die Zahl der Kosmopoliten und »digitalen Nomaden« stetig zu. Das führt dazu, dass viele Menschen im Laufe ihrer Karriere bzw. ihres Lebens für eine bestimmte Zeit in unterschiedlichen Städten wohnen möchten.

digitales mieterlebnis

»Unsere technologiegestützte Plattform nützt dabei die neuesten Möglichkeiten der Digitalisierung, um den Vermietungsprozess bequemer und effizienter zu gestalten – etwa mit Hilfe von virtuellen Besichtigungen, einer Mieter-App oder digitalen Signaturen«, erklärt Pour. »Die Mieter können mieten, wo und wann sie wollen und zu den von ihnen gewünschten Bedingungen. Ein vollständig digitales Mieterlebnis sozusagen. Das Wohnen findet dann freilich ganz real statt, wobei auch hier ein digitaler Rundum-Service in Anspruch genommen werden kann.

Die Ziele von Blueground bleiben jedenfalls ambitioniert. In Wien soll es bis Anfang 2023 mindestens 300 möblierte Wohnungen geben, global wird das Angebot bis 2025 auf mehr als 30.000 Objekte erweitert. Ein durchaus realistisches Unterfangen, denn die Entwicklung im Bereich zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten spielt dem Proptech-Unternehmen nachhaltig in die Karten.

Erschienen im Falstaff LIVING Residences 02/2022

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