© Max Vakhtbovych

So sorgt man mit Vorhängen für die richtige Stimmung

Sie können vieles sein – vom kunstvollen Hingucker zum subtilen Fensterkleid, von schwer und abdunkelnd bis hin zu hell und lichtdurchlässig: Vorhänge haben einen großen Einfluss auf das gesamte Raumambiente. LIVING verrät, was Sie bei der Wahl von Gardine, Vorhang und Co. beachten sollten.

31.08.2022 - By Christina Horn

Der Vorhang ist ein echtes Multitalent unter den Wohnaccessoires: Er dient nicht nur als essentielles Dekorationselement vor unseren Fenstern, sondern auch als Blickschutz und zusätzliche Dämmung bei Wärme oder Kälte von außen. Ja, sogar als zusätzlicher »Schalldämpfer« fungieren die Fensterkleider, die in verschiedenen Materialien, Farben und Längen verfügbar sind. 

Gardine oder Vorhang: Die Qual der Wahl

Während die Gardine aus durchsichtigem Stoff besteht, der viel Licht in den Raum lässt, ist der Vorhang aus festem Stoff und blickdicht. Je nachdem, welche Funktion die Fensterstoffe erfüllen sollen, wählt man also zwischen einer der beiden Optionen.

Vorhang auf …

Wie bereits erwähnt, besteht der Vorhang, auch Portiere genannt, aus blickdichtem, meist etwas schwererem Textilmaterial – etwa Samt, Baumwolle bis hin zu Brokat. Anno dazumal wurde er verwendet, um Himmelbetten abzudunkeln, heute findet sich die Stoffbahn auf einer Gardinenstange im Innenraum vor den Fenstern. Besonders dicker Stoff ist nicht nur dekorativ, er schützt vor Licht, Staub und Lärm, der von außen in den Wohnraum dringt. 

© Pexels

Vorhänge können aus blickdichtem oder verdunkelndem Stoff sein. Ersterer schirmt zwar fremde Blicke in die Wohnung ab, lässt jedoch nach wie vor Licht in den Raum. Verdunkelnde Stoffe hingegen sind meist aus sehr schweren Materialien und lassen, wenn man sie schließt, kaum bis gar kein Licht mehr ins Innere. 

Das können blickdichte und, in verstärktem Maße, verdunkelnde Stoffe:

  • den Raum abdunkeln 
  • vor fremden Blicken schützen
  • Lärm dämmen
  • Schmutzpartikel abhalten
  • dämmen

… Gardine frei

Die typische Scheibengardine kennt man noch aus Omas Eigenheim: Der meist bestickte oder gewebte, leichte und weiße Stoff hängt dabei direkt vor dem Fenster, oft verdeckt er nur die untere Hälfte, um vor Einblicken zu schützen. Dabei meint der Begriff aber mittlerweile viel mehr: Gardinen sind seitlich hängende, sehr lichtdurchlässige Stoffe, etwa Voile, Batist, Leinen, Chiffon oder Polyester, die den Raum als schickes Stilelement aufwerten. Sie können das Fenster beständig verdecken oder an den Seiten angebracht werden. Oft werden sie auch in Kombination mit blickdichten Vorhängen verwendet.

Völlig durchsichtige Gardinenstoffe sind meist sehr leicht und sowohl licht- als auch blickdurchlässig. Wer zwar Leichtigkeit vor den Fenstern möchte, jedoch keine fremden Augen im Eigenheim will, sollte zu halbtransparenten Stoffen – darunter etwa Lasercut – greifen. Sie sorgen für etwas mehr Privatsphäre. 

Das können leichte Gardinenstoffe:

  • Licht in den Raum lassen
  • teilweise vor fremden Blicken schützen
  • haben eine offene, freundliche Wirkung
  • dienen als Mückenschutz

Welcher Fensterstoff für welchen Raum?

Zum einen hängt die Wahl des »richtigen« Modells vom Stil des Raums ab, in dem die Gardinen oder Vorhänge befestigt werden sollen. Dabei sollten folgende Faktoren vorab geklärt werden:

1. Die Raumgröße

Zunächst sollten Sie sich mit der Größe des Raumes auseinandersetzen. Bei kleinen oder dunklen Räumlichkeiten sollte man eher zu hellen, sehr leichten Vorhängen oder sogar Gardinen greifen, da sie dem Zimmer ein wenig Leichtigkeit verleihen. In größeren Räumen machen sich dahingegen auch schwere, gemusterte Vorhänge gut.

© Spacejoy

2. Die Raumhöhe

Vorhänge und Gardinen gibt es in verschiedensten Längen. Helle oder sehr leichte Stoffe kommen am besten zur Geltung, wenn sie direkt über dem Boden enden. Bei dunklen und schweren Materialien – Samt etwa – darf man gerne eine Überlänge wagen und diese stilsicher am Boden.

© Spacejoy

3. Die Raumfunktion

Je nach Raumart kann die Wahl differieren: Besonders schwere Stoffe in Badezimmern etwa saugen die Feuchtigkeit leichter auf, es kann zu Stockflecken oder sogar Schimmel kommen. Hier wählt man besser leichte Gardinen aus feuchtigkeitsabweisenden Synthetikfasern. In Schlafzimmern sollte das Fensterkleid zumindest blickdicht sein, wer nur bei völliger Finsternis die Augen zu tun kann, entscheidet sich für schwere, verdunkelnde Vorhänge – oder kombiniert helle Gardinen mit dicken Samthängern.

© Claus Grundstaudl

4. Die Farbe

Vorhänge können für spannende Kontrastmomente im Eigenheim sorgen – das reicht von hellen Stoffen vor dunklen Wänden, die den Raum öffnen und erhellen, bis hin zur Wahl einer Komplementärfarbe oder aussagekräftiger Muster. Wer nach Harmonie im Eigenheim sucht, kann Ton in Ton gehen. Das meint nicht nur weiße Stoffe vor weißen Wänden, auch bei intensiven Farben darf man Mut zur Gleichfarbigkeit beweisen – etwa mit schweren, edlen Samtmodellen. Etwas weniger »extreme« Wege schlagen Sie ein, wenn Sie sich für einen Stoff, mit oder ohne Musterung, in einer dunkleren Schattierung des Wandtons entscheiden. LIVING Tipp: Wer unsicher bei der Wahl des Stoffes ist, gleicht diesen zunächst über ein Muster zuhause ab. So kann man sichergehen, dass die Farbe, auch nach dem Lichteinfall über das Fenster, noch in den Raum passt.

5. Die Außenwelt

Bei der Wahl der Vorhänge wird oft unterschätzt, wie wichtig das Außen eigentlich ist. Dringt viel oder wenig Tageslicht in den Raum? Wohnt man in der Stadt und leidet nachts unter dem Licht einer Straßenlaterne, die ins Zimmer scheint? Ist es draußen eher ruhig oder fühlt man sich oft vom Lärm der Straße belästigt? Auch diese Kriterien sollten bei der Endauswahl bedacht werden.

Hat man all diese Faktoren geklärt, gilt es, sich von den verschiedenen Angeboten und Varianten inspirieren zu lassen. Dann heißt es schon bald: Vorhang frei für einen Raum mit Ambiente.

Für den LIVING Newsletter anmelden

* Mit Stern gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Anrede

Lifestyle & Genuss – das sind die zentrale Themen der Falstaff-Magazine. Nun stellen wir das perfekte Surrounding dafür in den Mittelpunkt. Das Ambiente beeinflusst unsere Sinneseindrücke – darum präsentiert Falstaff LIVING Wohnkultur und Immobilien für Genießer!

JETZT NEU LIVING 24/03