Natur im Raum: Tipps von der Wohnpsychologin
Im Frühjahr verlagert sich alles hinaus aus dem Wohnzimmer auf die Terrasse und in den Garten, es zieht uns ins Freie, in die Natur. Jetzt im Herbst kommen wir wieder zurück in unsere Räume und es wäre gut, die Natur mit einzubeziehen.
09 . November 2022 - By Birgit Pototschnig
LIVING traf Wohnpsychologin Dr. Barbara Perfahl zum Gespräch über die Hintergründe, warum gerade die Natur beim Wohnen so positive Emotionen in uns auslösen kann.
LIVING: Warum zieht es uns gerade in schwierigen Zeiten in Richtung Natur?
Dr. Barbara Perfahl: Über Jahrtausende hindurch war die Natur im wahrsten Sinne des Wortes die natürliche Umgebung von uns Menschen, denn wir haben uns in und an der Natur entlang entwickelt. Unser Körper, unsere Wahrnehmung, unser Denken, unsere Emotionen - alle unsere Systeme - sind für ein Leben in der Natur optimiert.
Gerade bei einem Spaziergang durch eben diese Natur spüren wir förmlich, wie sich Körper, Seele und Geist entspannen. Wir wenden wesentlich weniger Energie dafür auf, uns an die natürliche Umgebung anzupassen, da sie uns unbewußt vertraut ist. Anders als im Alltag, wo wir in permanentem Abgleich über alle unsere Sinne mit der Außenwelt stehen. Speziell in Zeiten großer Sorgen und Ängste verbrauchen wir viel Energie für unsere Gedanken. In der Natur laden wir förmlich unsere Akkus auf. Schon der Anblick einer Landschaft oder der Blick auf einen See verschafft dem Gehirn messbare Mikro-Erholungsphasen. Positive Energie wird freigesetzt, welche unsere Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit steigert.