Küchenklassiker: Die Geschichte der Brotschneidemaschine
Die Brotschneidemaschine im Wandel der Zeit: Der deutsche Produktentwickler Jörg Krug über die historische Entwicklung eines Küchengeräts, das vor rund 100 Jahren erfunden wurde.
22.07.2021 - By Lisl Wagner-Bacher
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an große Familien – bei der Oma war es Normalität, abends noch Stullen für mehr als zehn Personen zuzubereiten. Da war die Schneidemaschine ein Arbeitsmittel – daher oft auch als Brotschneider bekannt,« erzählt Jörg Krug, der heute für die Produktentwicklung der Firma GRAEF verantwortlich zeichnet. Fast hundert Jahre ist es her, dass die Brotschneidemaschine Einzug in unsere Küchen hielt – damals noch mit handbetriebener Kurbel und Holzbrett. Heute ist sie freilich nicht mehr nur in der Lage, Brot zu schneiden: »Die konstante Messerumdrehung moderner Maschinen sorgt für ein exaktes Schneideergebnis, speziell auch beim Schneiden von anspruchsvolleren Lebensmitteln – auch für die Küche von Vegetariern, Veganern oder Flexitariern bieten Allesschneider kreative Lösungen.« Ein breites Anwendungsspektrum und optimierte Funktionsweise stehen also im Fokus.
Worauf legt Krug beim Design den größten Wert? »Wichtig für GRAEF war und ist immer die optimale Zweckerfüllung – die reine, ›ehrliche‹ Funktion ohne überflüssige Gimmicks – sowie die Handhabung,« erklärt Krug, allerdings: »Nach Fertigstellung der Funktion werden Körper modelliert, die unter Berücksichtigung von Optik und Haptik weiterentwickelt werden.« Zudem spielt heute auch der Nachhaltigkeitsaspekt eine große Rolle: »Das Kaufen von Stückware, die man zu Hause aufschneidet, reduziert den Einkaufspreis und ermöglicht durch die längere Haltbarkeit Food Waste und Verpackungsmüll zu verringern.«
»Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Gesellschaft, die Esskultur verändert – mit ihr auch der Einsatzbereich der Schneidemaschine, die sich heute zum Allesschneider entwickelt hat.«