© Courtesy of Christie’s International Real Estate

Irische Reise: Top-Residences im schönen Irland

Alte Herrenhäuser, Villen mit Meerblick, sehr viel Natur: Die freundliche Insel Irland empfängt ihre Besucher mit offenen Armen, und das gilt auch für ihren Immobilienmarkt. Erst recht nach dem Brexit.

02.04.2021 - By Maik Novotny

Weite, grasgrüne Hügel, schroffe Klippen, wogende Meeresbuchten und Seen. Die bunt getünchten Häuser von Cork, die granitene Ehrwürdigkeit Dublins – auf den ersten Blick wirkt in Irland vieles, als sei es immer schon da gewesen. Tatsächlich aber war die »Emerald Isle« vielen Veränderungen unterworfen: Nicht nur Wind und Wetter, auch die politischen Kräfte formten das Land.

ZUNEHMENDES INTERESSE

Wer heute etwa nach Herrenhäusern wie in England sucht, wird weniger finden als vielleicht gedacht, denn ein Großteil der herrschaftlichen Anwesen wurde im Unab-hängig-keitskrieg um 1920 zerstört. Als Irland dann nach dem EU-Beitritt zum Hightech-Hotspot wurde, wurden die Spuren früherer Armut überlagert von den Spuren des neuen Reichtums. Und auch heute gehen die Wogen der Weltgeschichte wieder hoch, denn das Brexit-Votum des Nachbarn hat den irischen Immobilienmarkt in heftige Bewegung versetzt. 

»Wir sehen ein zunehmendes Interesse aus Großbritannien«, sagt Des O’Malley, Leiter von Sherry FitzGerald Countrywide, einem der füh­renden irischen Immobilienanbieter. »Berichten zufolge wählen 37 Prozent aller Finanzdienstleister, die London Richtung EU verlassen, Dublin als Standort. Hier wird das Bevölkerungswachstum also anhalten. Doch nicht alle Neuankömmlinge, ob Familien oder Singles, wollen sich in Dublin niederlassen. Viele zieht es aufs Land, weil sie dort eine Art von ruhiger, freundlicher Lebensqualität suchen und finden, die es in Großbritannien so selten gibt.« 

SPRUNG ÜBERS WASSER

Vielleicht auch, weil vor allem die südlichen Vororte der Hauptstadt die höchsten Preise des Landes verzeichnen. »Baugenehmigungen sind in dieser dicht besiedelten Region oft schwer zu bekommen, daher ist die Nachfrage enorm hoch«, so Ray Palmer-Smith von Knight Frank Ireland. »Im Luxussegment zwischen 1,5 und 10 Millionen Euro ist diese Nachfrage seit Beginn der Covid-19-Pandemie vor allem bei Ex-Pats auf das Fünffache gestiegen.«

Geschätzte 60 Prozent der Angebote über der Ein-Millionen-Euro-Schwelle gehen laut Immobiliendienstleister Savills an internationale Käufer. Doch nicht nur Briten wagen den Sprung übers Wasser, auch für Kunden aus den USA, Kanada und Kontinentaleuropa ist die grüne Insel eine verlockende Destination, zumal Luxusobjekte seit der Finanzkrise um die Hälfte billiger zu haben sind als davor. Als besonders beliebt gilt die malerische Region West Cork im Südwesten der Insel.

Die Angebotspalette ist zwar weniger pompös als in Europas mediterranen Luxuslagen, aber dafür umso breiter. Früher dominierten »red brick period homes«, also Altbauten in Ziegeloptik, den Markt, heute gibt es Landsitze mit riesigen Seegrundstücken, kleine, charmante Häuser im Grünen, aber auch Modernes und Urbanes, wie Ray Palmer-Smith berichtet: »Vor allem junge Familien und internationale Zuwanderer suchen technisch gut ausgestattete, umweltfreundliche Häuser und Wohnungen in der Nähe von Schulen und Geschäftsvierteln.« Bei allen Kalkulationen nicht zu vergessen: Ob Cork, Dublin oder zwischen Wiese, Wasser und Meer, der unbezahlbare Mehrwert Irlands ist schlicht und einfach die Freundlichkeit seiner Bewohner. Auf gute Nachbarschaft!

Der Name ist Programm. Das heißt in diesem Fall: Haus, See, Bootshaus, Teiche, Wasserfälle, sehr viel Landschaft – und das Meer gibt es gleich auch noch dazu. Inklusive dramatischer Sonnenuntergänge, Robben und Delfinen. Die Fontäne mitten im See bräuchte es dann eigentlich gar nicht mehr, lustig ist sie trotzdem. 2.250.000 Euro

Abbey Leix Estate

© Courtesy of Ireland Sotheby’s International Realty

Mehr als eine Immobilie, eigentlich ein Stück irische Geschichte: Hier residierten schon Mönche, Ritter und  Earls. Eines der besterhaltenen und schönsten Herrenhäuser Irlands, der Abbey Leix Estate aus dem Jahr 1773, wurde 1995 sorgfältig renoviert. Zu seinen 450 Hektar Land gehören einer der letzten unberührten Wälder -Irlands und ein Fluss. 20.000.000 Euro, sothebysrealty.com

Sopwell Hall

© Courtesy of Ireland Sotheby’s International Realty

Eine Rarität, versteckt im Herzen der Insel: ein Country House aus dem 18. Jahrhundert mit 1.300 Quadrat-me-tern Wohnfläche und inmitten einer 121 Hektar großen, atemberaubenden Grünfläche inklusive Wildnis, Park und Wald. Ach so: Ein leer stehendes, aber gut erhaltenes Schloss aus dem 16. Jahrhundert gehört auch noch dazu. 8.500.000 Euro, sothebysrealty.com

Summerhill

© Courtesy of Ireland Sotheby’s International Realty

Ein Stück Italien an der Küsteder Irischen See. Killiney Bay im Süden Dublins gilt als das »Neapel Irlands«, und dieses südseitige Neo-Renaissance-Landhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit Meerblick ist der beste Beweis dafür. Besonders luxuriös an diesem begehrten Ort sind nicht nur die sieben Schlafzimmer, sondern auch die zwei Hektar Grün drum herum. 8.900.000 Euro, sothebysrealty.com

Beach Haus

© Courtesy of Christie’s International Real Estate

Nein, das ist keine Sprachverwirrung: Der Name ist eine Hommage an das Bauhaus. Dieses strahlend weiße Domizil bringt die Moderne an den Strand. Das Meer rauscht gleich hinter dem Wohnzimmer, von der Terrasse in die Gischt sind es nur ein paar Meter. Warum nach Malibu, wenn es doch Dublin gibt? Eben! 3.500.000 Euro, christiesrealestate.com

Killiney, County Dublin

© Courtesy of Knight Frank

Es muss nicht immer historisches Gemäuer sein, auch durch breite Glasfronten betrachtet macht die irische Landschaft eine gute Figur. Von diesem ausufernden modernen Mega-Bungalow, 30 Minuten von Dublin entfernt, geht der Blick wahlweise aufs Meer oder zu den Wicklow Mountains – und vom Schlafzimmer mit seinem runden Panoramafenster sogar auf beides. 10.000.000 Euro, knightfrank.ie

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