Film & Architektur: Fünf ausgewählte Architektur-Movies
Es gibt so vieles, worüber sich in Sachen Architektur schreiben ließe, aber manchmal wollen wir uns einfach nur zurücklehnen und filmisch informieren. Diese fünf herausragenden Filme bringen uns außergewöhnlichen Personen, spannenden zeitgeschichtlichen Entwicklungen und einer ganzen Branche näher, und ersetzen damit fast schon jedes Geschichtsbuch.
30.08.2022 - By Redaktion
Netflix & Chill ist zum Inbegriff eines gelungenen Filmabends geworden, die richtigen Gadgets dafür haben wir bereits vorgestellt. Jetzt geht es an die Filmauswahl, und auch hier wollen wir helfen. Mit diesen fünf Dokumentationen werden wir noch tiefer in die Welt der Architektur geholt, wobei es selbst für absolute Branchenkenner:innen sicher noch einiges zu entdecken gibt.
Baukunst: Das Bauhaus von Dessau
Mit dem Zug sind es nur zwei Stunden von Berlin nach Dessau, wo Walter Gropius 1925 die neue Hochschule für Gestaltung entwarf. Am Rande der Stadt gelegen, konnte er seiner Vision eines weitläufigen Campus freien Lauf lassen. Noch heute steht der Bauhaus-Komplex und dessen Gebäude mit ihren charakteristischen, geradwinkligen Glasfassaden und Flachdächern exemplarisch für die Architektur des 20. Jahrhunderts und den Aufbruch in eine neue Zeit.
Big Time
Der dänische Architekt Bjarke Ingels ist ein wahrer Senkrechtstarter der Architektur-Szene. Mit gerade einmal 47 Jahren zählt er zu den meistgefragten und kreativsten Köpfe seiner Branche. Unzählige Preise bestätigen den Wert seiner Arbeit, wobei es gerade die Bjarke Ingels Group ist, die er 2006 gründete, mit der er besonders erfolgreich ist. Der Film begleitet der jungen Architekten über einen Zeitraum von fünf Jahren, wobei es Regisseur Kaspar Astrup Schröder gelungen ist, Tiefe Einblicke in das Leben von Bjarke Ingels zu geben.
Brasilia: Life after Design
Ist es der Traum eines jeden Architekten, eine ganze Stadt zu planen? Wer weiß, aber für den Architekten Oscar Niemeyer kam diese Möglichkeit zu Beginn der 1950er Jahre. Brasilien wollte eine neue Hauptstadt haben, die Idee dazu wurde bereits 1891 in einem Verfassungsbeschluss festgehalten. Zwei Jahre später steckte man ein Gebiet von 14.400 Quadratkilometern ab und legte es als Ort für die neue Planstadt fest. Heute ist das Stadtgebiet fast vier Mal so groß, wobei der Stadtkern 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde und besonders durch seine ikonischen, öffentlichen Gebäude besticht. Die Dokumentation nimmt Sie mit auf eine Reise an einen Ort, der gänzlich auf dem sprichwörtlichen Reißbrett entstanden ist – mit all seinen Absonderlichkeiten.
Daniel Libeskind
Der Stararchitekt treibt es nicht bunt, sondern eckig, kantig und radikal. Seine Leidenschaft zur Musik prägt dabei jeden seiner eigenwilligen Entwürfe. Den Schaffensprozess dahinter erzählt diese Dokumentation und zeigt dabei erstmals Auszüge aus Libeskinds Grafiken »Chamberworks«. Begleitet von der Musik des Pianisten Benyamin Nuss, wird so das einflussreiche Werk des heute 76-Jährigen nachgezeichnet, der sich mit seinen architektonischen Meisterwerken stets auch für Frieden, Demokratie und Freiheit ausspricht.
Kathedralen der Kultur
Was würden uns Gebäude erzählen, wenn sie sprechen könnten? Dieser Frage geht die 6-teilige Reihe »Kathedralen der Kultur« nach, wobei die sechs Regisseure Wim Wenders, Michael Glawogger, Michael Madsen, Robert Redford, Margreth Olin und Karim Ainouz auf ihre jeweils ganz eigen Art den Gebäuden unserer Kultur Ausdruck verleihen. Von der Hamburger Elbphilharmonie, über das Centre Pompidou bis hin zum Halden Gefängnis in Norwegen – die Dokumentarfilme sind eine emotionale Zeitreise, von der Vergangenheit bis in die Zukunft.
