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Die Interieur-Highlights 2022

Warme Töne, bequeme Rundungen, natürliche Materialien - LIVING präsentiert zehn Trends, die 2022 den Ton angeben und bereits einen guten Vorschuss an Vertrautheit genießen.

24.01.2022 - By Angelika Rosam

Das neue Jahr ist schon voll in Fahrt und normalerweise strotzt es vor Optimismus und dem Versprechen eines Neuanfangs. Zumindest in der Welt des Interieur-Designs ist das bis dato immer so gewesen. Doch während eine müde Welt weiter darüber nachdenkt, wie die Zukunft aussehen könnte, nachdem wir gemeinsam zwei Jahre lang die Turbulenzen der Pandemie ertragen haben, scheint es, als würden wir uns mehr denn je an Vertrautem festhalten.

Viele der wichtigsten Einrichtungstrends des Jahres 2022 sind Wiederholungen derer, die wir in den beiden vorangegangenen Jahren gesehen haben, aber glücklicherweise liegt das nicht daran, dass wir uns damit abgefunden haben, dass sich jeder Tag ähnlich anfühlt wie der vorherige. Stattdessen sind wir uns selbst und dem, was sich gut anfühlt, treu geblieben.

Ähnlich wie bei der Mode in den letzten Jahren geht es auch bei der Inneneinrichtung immer weniger darum, was gerade angesagt ist, sondern mehr um den persönlichen Ausdruck. Das geht so weit, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Stilen immer mehr verschwimmen und der Konsument hat die Möglichkeit, seine eigene Interpretation daraus zu finden. Das führt zu einer sehr persönlichen und nuancierteren Herangehensweise an die Inneneinrichtung.

Bequeme Kurven

Vielleicht fühlen wir uns alle nur ein wenig zerbrechlich, aber viele von uns sind noch nicht bereit für scharfe Kanten in unseren Innenräumen. Femininität wird sich 2022 auf die Form auswirken, und zwar durch abgerundete Details, die von runden Strukturelementen bis hin zu sanften Kurven reichen. Denken Sie an abgerundete Ecken oder geschwungene Rückenlehnen bei Sofas oder Armlehnen bei Stühlen. Eine geschwungene Form wird unbewusst als sicher, freundlich und einladend wahrgenommen. Und sie schafft zudem ein entspanntes und komfortables Gefühl im Raum.

Sensorische Strategie

Eines ist klar, wenn es um die Zukunft der Inneneinrichtung geht: Sie muss sich genauso gut anfühlen, wie sie aussieht. Alle unsere Experten sind sich einig, dass die Verbraucher den Sinneseindrücken in ihren Wohnungen viel mehr Aufmerksamkeit schenken.
So sind zum Beispiel Düfte während der Pandemie in den Mittelpunkt gerückt, und die Menschen beduften bestimmte Bereiche ihres Zuhauses mit verschiedenen Düften. Das sensorische Erlebnis ist dynamisch wie individuell einzigartig, aber auf mehreren Ebenen begehrenswert. Dazu gehören visuell anregende, leuchtende Farbkombinationen, Hightech-Performance-Designs wie sprachgesteuerte Küchenarmaturen und Bambus als wichtigste Faser im Möbel- und Beleuchtungsdesign, die natürlich, nachhaltig und organisch ist.

Lust auf Tapete

Wir alle wissen, dass Wallpaper-Kreationen an den Wänden atemberaubend gut aussehen können. Aber nicht nur an den Wänden zaubert die Tapete eine Portion Fantasie in ihr Zuhause. Seien sie kreativ und schmücken sie Schranktüren, Decken, Kommoden oder andere Einrichtungsgegenstände ebenso mit dem abwechslungsreichen Material. Sie werden sehen: es lohnt sich!

Vintage und antike Möbel

Bei den Wohntrends für 2022 werden mehr Vintage- und antike Möbel und Dekorationen zu sehen sein. Der Kauf von Vintage-Möbeln ist eine gute Möglichkeit, ein nachhaltigeres Zuhause zu schaffen. Außerdem verleihen Vintage- und antike Möbel Ihrem Zuhause einen ganz besonderen Touch.

Natürliche Materialien

Eines der übergreifenden Themen bei den Wohntrends 2022 ist die Natur. Das zeigt sich in den Farbtrends 2022 und auch in der Art und Weise, wie wir unser Zuhause dekorieren (z. B. mit Pflanzen). Möbel und Dekoration aus natürlichen Materialien sind eine einfache Möglichkeit, einen natürlichen Look in Ihrem Zuhause zu schaffen. Achten Sie darauf, dass Sie sich für Produkte entscheiden, deren Materialien aus ethischen Quellen stammen. Dabei im Trend: Terrakotta-Böden, aber auch Materialien wie Kork und Korbgeflechte bieten sich hier an.

Attraktive Schokoladentöne

Experten beobachten, dass viele Interieur-Liebhaber für ihre Innenräume satte Schokoladenbrauntöne und hellere Kameltöne bevorzugen. Das gilt sowohl für Farben als auch für Oberflächen und weiche Dekorationsartikel wie Kissen und Bettwäsche. Diese wärmeren Töne wirken einladender und sind eine Gegenreaktion auf die Übersättigung mit Grautönen. Die Menschen haben es satt, Innenräume zu sehen, die von Hellgrau, Dunkelgrau und noch mehr Grau an jeder Ecke geprägt sind! Schokobraune Farbtöne sind individueller und in ihrem Fall einzigartiger.

Dunkle Küchen sind en vogue

Küchen haben sich in den letzten fünf Jahren stark verändert - und dunklere und stimmungsvollere Farben werden immer beliebter. Mit diesen Farbtönen kann man in der ganzen Küche spielen. Mit Leder drapierte Steine wie Granit, Marmor und Quarzit zeichnen die Einzigartigkeit der neuen Küchen aus.  Die matte und leicht holprige Textur verdeckt Unreinheiten - kein Wunder also, dass diese Materialien immer beliebter werden. Zudem versprühen dunkle Küchen einen Hauch von Zurückgezogenheit und Intimität- in Zeiten wie diesen »very welcome«!

Von der Natur inspiriert

Da wir mehr Zeit als je zuvor in Innenräumen verbringen, suchen wir alle nach einer stärkeren Verbindung zur Natur. Dies hat gleichzeitig zu einem Wiederaufleben natürlicher Oberflächen geführt - denken Sie an Steingut, Terrakotta, Marmor und Travertin, die in allen Bereichen verwendet werden, von Wandverkleidungen über Badewannen bis hin zu Möbeln und Dekorationsobjekten. Die rohe, poröse und unvollkommene Beschaffenheit dieser organischen Materialien verleiht ihnen Tiefe, Seele und visuelle Faszination, während sie gleichzeitig die beruhigende, erholsame Atmosphäre der freien Natur nachahmen. Diese Rückbesinnung auf die Natur hat auch in der LIVING Redaktion das Interesse an Zimmer-Pflanzen geweckt, wie Gummibäume, Begonien oder Orchideen.

We live Outdoor

Outdoor-Möbel werden immer anspruchsvoller und raffinierter, da wir immer mehr Zeit im Freien verbringen und unsere Terrassen zu echten Erweiterungen unserer Inneneinrichtung mutieren. Außen und Innen verschmilzt, so ist die Anmutung von Outdoor- Kreationen oft gar nicht mehr mit diesen gleich zusetzen. Sie ähneln immer mehr gemütlichen Sofas und Armsesseln und auch der Teppich sowie die Wohnzimmer-Stehlampe sind mittlerweile Musthaves in der angesagten Outdoor- Area - freilich aus wasserresistenten Materialien gefertigt.

Doppelt genutzte Räume

Mit dem Beginn eines weiteren Jahres der COVID-Varianten werden unsere Wohnräume weiterhin als Arbeitsräume genutzt - das ist die neue Normalität. Die Küche dient weiterhin als Konferenzraum und der Esstisch ist das neue Vorstands-Objekt.
Räume werden für eine doppelte Nutzung konzipiert, d. h. die Wände von Esszimmern sind mit Weinregalen oder Büchern ausgekleidet, Gästezimmer sind mit Schreibtischen ausgestattet, Schlafzimmer sind mit Fitnessgeräten versehen. Je mehr Zeit die Menschen in ihren Wohnungen verbringen, desto mehr erwarten sie, dass die Räume für sie arbeiten.

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