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Die besten Betten der österreichischen Boutiquehotels

Stylish, nachhaltig, individuell: Hotelbetten sind schon längst nicht mehr von der Stange, sie müssen perfekt ins Gesamtkonzept eines Hauses passen und höchste Standards erfüllen. Fünf heimische Boutiquehotels erzählen ihre persönlichen Bettgeschichten.

06.06.2023 - By Karin Cerny

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Im Herbst wird das »The Hoxton Vienna« im ehemaligen Wirtschaftskammer-Gebäude am Stadtpark seine Pforten öffnen – und in eine längst versunkene Ära entführen. Das modernistische Gebäude aus den 1950er-Jahren gab stilistisch den Weg vor. »Die Innenräume werden sich von der Geschichte des Gebäudes und den Prinzipien der Moderne inspirieren lassen, mit Schwerpunkt auf dem frühen 20. Jahrhundert sowie der Nachkriegszeit der 1950er-Jahre. Das bedeutet: langlebige, funktionale Materialien, scharfe, klare Linien und reduzierte Farbpaletten«, erzählt Charlie North, Vizepräsident Design von AIME Studios.

»Unsere Betten und Kopfteile werden individuell für jedes Hotel in Auftrag gegeben und unter Berücksichtigung der übergeordneten ästhetischen Erzählung entworfen.«

Charlie North
»The Hoxton«

© The Hoxton

BETTEN AUS NATÜRLICHEN MATERIALIEN

196 Zimmer hat das Hotel, Restaurant, Dachterrasse und Pool. Und natürlich Betten, die perfekt zum Gesamtkonzept passen. »Das Design jedes ›Hoxton‹ ist einzigartig, da es von den Straßen und Menschen, die die Hotels umgeben, sowie von der Struktur der Gebäude inspiriert ist. Unsere Betten und Kopfteile werden individuell für jedes Hotel in Auftrag gegeben und unter Berücksichtigung der übergeordneten ästhetischen Erzählung entworfen«, sagt North. Auch die Matratzen vom britischen Anbieter Naturalmat spiegeln diesen Trend zur Individualität wider. »Sie wurden von Hand hergestellt und mit einem maßgeschneiderten Bezug aus einer Kombination aus Lammwolle und Baumwolle versehen. Wolle wird verwendet, weil sie ein natürliches Flammschutzmittel ist, wodurch die Matratzen alle Sicherheitsstandards erfüllen, ohne Chemikalien oder Kunststoffe zu verwenden«, ergänzt Mark Tremlett, Gründer von Naturalmat.

Schlafnischen nach Maß

Oft sind es Kleinigkeiten, die einen riesigen Unterschied ausmachen. Sind genug Steckdosen beim Bett? Ist die Beleuchtung angenehm? Habe ich Platz für meine Bücher und ein Wasserglas? Das »the cōmodo« in Bad Gastein verbindet alpine Nostalgie mit Mid-Century-Flair – und hat auch seine Betten mit viel Liebe zum Detail gestaltet. »Unser Wasser kommt aus einer eigenen Bergquelle, wir haben im Nachtkästchen eine Nische entworfen, um Platz für die Wasserflasche zu schaffen. Dann kann sie weder umfallen, noch stolpert man in der Nacht über sie«, erzählt Designer Piotr Wisniewski. »Außerdem sind die Ecken unserer naturgeölten Holzbetten abgerundet, so bleibt man nicht mit dem Koffer hängen.« Eine Reduktion aufs Wesentliche, hochwertige Naturmaterialien, Nachhaltigkeit in der Produktion und stilvolles Gesamtkonzept: Die Ansprüche sind in den letzten Jahren gestiegen. Gerade Neueröffnungen wollen mit individuellen Konzepten punkten. »In den Gartenzimmern ist das Material Eiche, sehr schlicht und reduziert. In den Altbauzimmern sind die Betten ebenfalls handgefertigt, allerdings vom Design etwas verspielter«, erzählen Stefanie und Christian Metzger vom »Refugium Lunz«. »Uns war wichtig, dass die hochwertigen Materialien perfekt in Szene gesetzt werden. Ein Produkt von der Stange wäre nicht infrage gekommen. Die Betten sind durch ihre Langlebigkeit (weil ohne Stoffteile) und Fertigungsqualität besonders nachhaltig.« Aber auch Bettlaken und Pölster erfüllen höchste Qualitätsansprüche. »Die Bettwäsche wurde eigens für uns gefertigt und wird von einer kleinen, lokalen Wäscherei für uns gewaschen.« So setzt sich der lokale Nachhaltigkeitsgedanke auch im Alltag fort.

»Auch die Bettwäsche wurde eigens für uns
gefertigt und wird von einer kleinen, lokalen Wäscherei für uns gewaschen.«

Stefanie und Christian Metzger
»Refugium«

HOCHWERTIGE BETTEN VOM TISCHLER

Massivholz liegt bei Hotelbetten nach wie vor im Trend, verwendete Materialien müssen zum Gesamtkonzept passen. »Durch die gesteppten Stoffverkleidungen von Bett und Betthaupt (die mit den jeweiligen Sesseln und Vorhängen korrespondieren) ergibt sich eine ideale Ergänzung zu den Oberflächen in Altholz, Naturstein, lehmartiger Wandbeschichtung und Glas«, erklärt Carmen Schott vom Boutiquehotel »Fräulein Leni« in den südsteirischen Weinbergen. »Die Gäste sind anspruchsvoller geworden, ein hochwertiges Bett ist eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, dass man sich im Hotel entspannen kann.« Ein Kopfpolster-Menü gehört mittlerweile nicht nur in Fünf-Sterne-Hotels zum Angebot. Auch »Fräulein Leni« hat eine Auswahl auf seinen 23 Zimmern, die auf Wohlfühlambiente mit viel natürlichem Holz setzen.

Auch im Zillertaler »Coolnest« wurden die Betten eigens für das Hotel vom Tischler angefertigt. »Alle Betten sind Richtung Fenster ausgerichtet, damit unsere Gäste die traumhafte Panoramaaussicht genießen können«, erzählen Verena und Stefan Eder über ihr alpin-hippes Hideaway. »Viele Gäste kommen mit Rücken- und Nackenschmerzen zu uns. Häufig liegen die Ursachen natürlich auch in einem stressigen und bewegungsarmen Lifestyle. Wir möchten ihnen im Urlaub den bestmöglichen Komfort bieten und einen gesunden und erholsamen Schlaf ermöglichen.« »Coolnest« bietet zudem Gratis Yoga- und Pilatesstunden an. So schwer es einem diese gemütlichen Betten mit Aussicht auch machen, ein bisschen bewegen sollte man sich nämlich schon.

»Alle Betten sind Richtung Fenster ausgerichtet, damit unsere Gäste die traumhafte Panoramaaussicht genießen können.«

Verena und Stefan Eder
»Coolnest«

Boho-Chic mit Ausblick 
Maßgeschneiderte Matratzen vom Spezialisten gibt es für gesunden Schlaf im alpinen »Coolnest«. coolnest.at

© Jan Hanser

Sommerfrische reloaded
Bad Gastein boomt wieder: Die Neueröffnung »the cōmodo« verbindet alpine Nostalgie mit Mid-Century-Flair. thecomodo.com

© The Comodo

Gesteppte Stoffverkleidungen
Ein neues Boutiquehotel in Lunz am See, für das ein historisches Haus aus dem 17. Jahrhundert revitalisiert und modernisiert wurde.
refugium-lunz.at

© Gregor Hofbauer

Massive Auswahl
Betten, Möbel und Vorhänge sind in den 23 Zimmern im »Fräulein Leni«stilvoll auf einander abgestimmt. fraeulein-leni.com

© Jan Hanser

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 03/2023

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