Courtesy of llot llov

Zwei Labels aus Berlin zeigen, wie man mit Farben und Formen so richtig über die Stränge schlägt.

24.06.2020 - By Sandra Keplinger

Hinter dem unaussprechlichen Labelnamen ­llot llov (»voll toll« rückwärts gelesen) stehen ­die zwei Berliner Designer Ania Bauer und Jacob Brinck. Das Duo liebt das Spiel mit Materi­alien und chemischen Reaktionen: »Für OSIS verwenden wir Holz als Trägermaterial und arbeiten mit Salzen, Pigmenten und Wasser auf der Oberfläche. Durch den osmotischen Effekt von Salz entstehen zellenhafte Strukturen«, erklärt Brinck. Auch Upcycling spielt bei llot llov eine große ­Rolle, beispielsweise wird aus ausgesonderten Nagellackflaschen das Material »Glacier« gemacht. Die Isolation aufgrund von Covid-19 könnte den Nachhaltigkeitstrend weiter verstärken, so Brinck: »Viele Haushalte haben in ­den letzten zwei Monaten aussortiert, und man besinnt sich aufs Wesentliche. Der Trend, sich et­was Besonderes zu leisten, wird wachsen.« Der Stil des Designstudios ist irgendwo zwischen Boho und Contemporary. »Unsere Objekte werden oft zum Styling verwendet. Die Leuchten »Matt« und »Ray« sind durch ihr langes Kabel völlig frei in der Gestaltung, und wir sind selbst überrascht, was Kunden und Architekten für Ideen haben und freuen uns darüber. Let’s co-create!«

llot llov

Jacob Brinck und Ania Bauer entwickeln gemeinsam in ihrem Neuköllner Office Möbel, Licht- und andere Designprodukte. Das Duo arbeitet regelmäßig mit Hotels, Architekten und Modelabels zusammen und zeigt seine Arbeiten bei der Design Week in Mailand und der Maison & Objet in Paris.

Am Puls der Zeit

Dass sich beim Interior der Trend stark in Richtung Farbe entwickelt, spielt dem Newcomer Moritz Bannach sehr in die Hände. Seine Möbel sind eine Mischung aus der expressiven, mutigen Verwendung von ausdrucksstarken Farben des Memphis-Designs mit der reduzierten, funktionalen Sprache des Bauhauses. »Ich sehe meine Möbel nicht als reine Gebrauchsgegenstände, sie haben auch eine ästhetische und emotionale Funktion«, erzählt der Berliner im Gespräch mit LIVING. »Inspirationen können überall sein, ein zufälliges Muster im Wegbelag, Markierungen auf dem Boden oder Architektur. Künstler, die mich stark inspirieren, sind unter anderem Donald Judd, Josef Albers, Dan Flavin oder Imi Knoebel.« In Bannachs Debütkollektion finden sich ausschließlich farbenfrohe Tische – doch dem soll keinesfalls so bleiben! Hocker, Beistelltische und Accessoires sind bereits in Entwicklung. »Ich habe mich zum Startschuss bewusst für größere Möbelobjekte entschieden, die für sich und klar die Gestaltungsprinzipien der Marke Bannach verdeutlichen. Die Ess- ­und Konferenztische sind Statement-Pieces.«

Moritz Bannach

Der studierte Landschaftsarchitekt erweiterte sein Wissen schon früh in andere Fachrichtungen wie Architektur und Design. Er war fünf Jahre für Dopo Domani tätig, bis er 2018 sein eigenes Studio eröffnete. Für die Produktion arbeitete er eng mit ausgewählten Handwerksbetrieben in Deutschland zusammen. bannach.eu

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 04/2020

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