Designers to watch: Alfredo Chiaramonte und Marco Marin & Samy Rio
Diese Designer setzen ihr Augenmerk gezielt auf beides – Technik und Ästhetik und bleiben in ihren Ausführungen vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit.
18.05.2022 - By Nada Andjelic
Mit Leidenschaft
Die Leidenschaft für Objekte im Sinne von Industrieprodukten ist der Kitt der professionellen Partnerschaft zwischen Alfredo Chiaramonte und Marco Marin. Ihre langjährige Erfahrung in der Innenarchitektur sowie im Grafik-, Industrie- und Lichtdesign führte zu einem Wissensmix, der nach wie vor »von neuen Ideen kontaminiert wird«.
Für Chiaramonte gibt es keine Zauberformel, um Objekte zu erschaffen. Die wirkliche Herausforderung besteht für ihn in der Verbindung zwischen Originalität und Einfachheit. »Ich glaube, es gibt keine Methode in der Kreativität. Für mich ist es ein unterschwelliger Prozess, auch wenn sicherlich jeder von Umwelt, Kultur und Erinnerungen konditioniert und beeinflusst wird«, erklärt Chiaramonte.
»Niemand kann sagen, wie und auf welche Weise unser Gehirn sich verzehrt, verdaut und assimiliert. Milliarden mentaler Reize, um sie in neuen Ideen wiederzukäuen.« Das einzig wirklich biokompatible und ökologische Produkt ist aus seiner Sicht das, was nicht produziert wird.
In Bologna geboren, studierte Chiaramonte Architektur in Venedig, der Stadt, in der Marco Marin geboren wurde. Marin hingegen studierte dort an der Akademie der bildenden Künste und spezialisierte sich auf Industriedesign. chiaramontemarin.com
Faszination Bambus
Für den aufstrebenden französischen Designer ist die Kombination von Handwerk und Industrie nicht nur eine Frage der Qualitätssteigerung, sondern auch die der Kontrolle über die nachhaltigen Designs, die er entwickelt. »Am meisten inspiriert mich die Verbindung zwischen einem Objekt und der Art und Weise, wie es hergestellt wird.
Das Land, die Materialien, die Werkzeuge, die Werkstätten, die Menschen, die dort arbeiten, um etwas zu bewegen«, erklärt der junge Designer. Verbunden ist der Designer sowohl mit der technischen Seite als auch mit der Ästhetik seiner Kreationen.
Bei seinem Abschlussprojekt an der Pariser ENSCI – Les Ateliers entwickelte er Bluetooth-Lautsprecher sowie einen Föhn, deren Gehäuse aus den Röhren von Bambusstengeln bestehen. Damit gewann er den »Design Parade«-Preis bei dem gleichnamigen Festival in Südfrankreich. Daraus entwickelte sich eine ganze Bambus-Projektreihe, wie etwa auch Leuchten und Outdoor-Bänke. »Ich versuche immer, einfache und vielseitige Objekte mit einem nachhaltigen Ansatz vorzuschlagen.«