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Sie sind praktisch, umweltfreundlich und bringen neue Impulse in die Welt des Designs – Möbel aus Karton und Plastik lassen sich zwar im Handumdrehen aufstellen, die Freude daran hält allerdings nachhaltig an.

05.05.2022 - By Amelie-Catharina Bacher

Bereits 1967 brachte die italienische Möbelmarke Zanotta den »Blow Chair« auf den Markt. Der witzige, aufblasbare Stuhl aus durchsichtigem PVC-Kunststoff fing den damaligen Zeitgeist perfekt ein, kein Wunder also, dass auch dieses Design im Zuge des aktuellen 60er- und 70er-Revivals wieder im Fokus der Designliebhaber:innen steht. In Zeiten, in denen die Umwelteffekte des weltweiten Versands massive Auswirkungen auf unser aller Leben haben, sind eventuell Möbel, bei denen man die Luft ablassen kann, um sie möglichst klein zu transportieren, ein wichtiger Schritt in eine nachhaltigere Zukunft.

Origami-Möbel

Nicht nur aufblasbare Möbel sind derzeit wieder stark im Kommen, auch die faltbaren Materialien Papier und Karton liegen 2022 hoch im Kurs. Student:innen wissen schon länger über die Vorteile von Kartonmöbeln Bescheid, schließlich lassen diese sich im Handumdrehen auf und abbauen und mit in die nächste WG nehmen. »Bei der Konstruktion setzen wir auf modulare Bauweisen, die eine extrem hohe Flexibilität bei der Nutzung erlauben. Sie sind so konzipiert, dass sie aus möglichst wenigen Bauteilen bestehen, die einfach ausgetauscht werden können und eine Modifizierung ermöglichen. Dadurch lassen sich die Möbel auch kinderleicht auseinandernehmen und flach zusammenfalten, wenn sie mal nicht gebraucht werden«, so Gerald Dissen von Room in a Box.

Spätestens seit herauskam, dass sie Athlet:innen bei den Olympischen Spielen in Tokio auf recycelten Pappbetten schliefen, ist der Trend auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen – mit steigender Nachfrage. Kein Wunder, denn der Wunsch nach nachhaltigeren Möbeln bleibt ungebrochen – und zwar für den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. »Der Werkstoff unserer Wahl – die Wellpappe – besteht zu mindestens 70 Prozent aus Recyclingmaterial und nur zu 30 Prozent aus Frischfasern. Letztere stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft und sorgen für die zum Möbelbau benötigte Stabilität. Unsere Möbel können am Ende ihres Lebenszyklus vollständig recycelt und wiederverwertet ­werden«, erzählt Gerald Dissen.

Wichtig ist es, auch bei dieser Art von Möbel auf Qualität zu achten. Denn genauso wie bei anderen Materialien, gibt es auch hier Unterschiede, die sich auf lange Sicht auszahlen.

Splish-Splash

Den Reiz von aufblasbaren Möbeln kennt jeder, der schon mal im Sommer mit einem Poolspielzeug geplantscht hat. Denn aufblasbare Gegenstände machen Spaß, sind im Ursprungszustand leicht zu verstauen und bringen oftmals Farbe in den grauen Alltag.

Neben bunten Hüpfburgen, Poolspielzeug und Co. fällt es vielleicht auf den ersten Blick schwer, den nachhaltigen Charakter des ­Materials zu erkennen. Viele Firmen arbeiten allerdings bereits daran, den Ruf zu rehabilitieren. Eine davon ist MOJOW, die sich von der billigen Plastikkonstruktion der 60er-Jahre wegbewegt, indem sie auf biologisch abbaubare und recycelbare Materialien setzt und aufblasbare Möbel als High-End-Luxuskauf positioniert.

Egal ob zum Aufblasen oder Zusammenfalten – Möbel, die sich schnell und einfach von A nach B transportieren lassen, haben vermutlich eine große Zukunft in unserer schnelllebigen Welt.

Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 03/2022

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