Der viktorianische Garten im modernen Landscape Design
Stauden, Statuen, Rosenbögen – all dies ist, historischen Filmen und Serien der letzten Jahre sei Dank, wieder Trend. Wie der viktorianische Garten im modernen Landscape Design aussieht, erklärt BeGRÜNder-Projektleiter Peter Baumgarten.
14 . April 2023 - By Christina Horn
Es ist ein romantisches Bild: das gegengleiche Paar, das Worte fechtend durch prachtvolle Gärten wandelt. Hier eine scharfsinnige Bemerkung, dort ein dornspitziger Rosenstrauch. Im Hintergrund ragt ein herrschaftliches Haus in den englischen Himmel … Zugegeben: Die Romanzen, die uns in historischen Serien à la »Mr Selfridge« oder »Bridgerton« begegnen, mögen überzeichnete Fiktion sein. Die Drehorte sind jedoch real – und wissen zu inspirieren. Höchste Zeit also, die Fiktion beiseitezuschieben und unsere Aufmerksamkeit den heimlichen Serien-stars zu widmen: den Gärten. Dabei erfreut sich in letzter Zeit vor allem eine Epoche immer größerer Beliebtheit.
Alles auf Anfang
Um genauer zu verstehen, welche Stil-elemente man 2023 erwarten darf, muss man sich rund 200 Jahre in die Vergangenheit begeben. Als der englische Landschaftsgarten mit seinen naturbelassenen Grünflächen den Briten um 1800 zu eintönig wurde, wandte man sich auf der Suche nach dem neuen »Garten Eden« wieder farbenfrohen, formaleren Elementen zu: Der viktorianische Garten entstand. Er wird von Terrassen und Wegen strukturiert, die von Ziersträuchern oder Blumen, die in Beeten zueinander -finden, gesäumt werden. Oft ragt aus deren Mitte eine Statue. Auch Pergolen, Spaliere und Bögen, umrankt von Lilien, Geranien oder Rosen, sind gern gesehen: Sie schaffen auf ästhetische Weise neue, offene Räume. Die Rose war übrigens ihrer Schönheit und ihres Duftes wegen schon in Viktorianischer Zeit beliebt – 2023 setzen Stilbewusste dabei auf die Trendfarbe Pantone-Pink. Wichtiges Gestaltungsmerkmal sind darüber hinaus Teiche oder Springbrunnen sowie Topiari, in Form geschnittene Büsche und Bäume, sie bringen interessante Strukturen in den Garten, ohne dabei allzu starr zu wirken.