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Dass uns die Natur gut tut, spüren und wissen wir instinktiv. Dieses Gefühl ist dank der Forschung wissenschaftlich belegt worden und nennt sich Biophilia-Effekt. Auch die Interior-Branche hat sich dem Thema angenommen.

05.04.2022 - By Nada Andjelic

Dass der Spaziergang im Grünen eine positive Wirkung hat, bedeutet viel mehr als wir oberflächlich als einfache Tatsache abtun. Pflanzen kommunizieren tatsächlich – nämlich mit unserem Immunsystem. Die unsichtbar abgesonderten Substanzen stärken unsere Widerstandskräfte und machen uns widerstandsfähiger gegen unterschiedliche Krankheiten, sogar gegen Krebs. In Japan gilt das allgemeine »Waldbaden« bereits als standardisierte Methode, um Krankheiten vorzubeugen. Allein der Anblick grüner Landschaften in der Natur hat einen heilenden Effekt auf uns und verbindet uns mit jener.

Der Begriff selbst wurde von Stephen R. Kellert und seinen Kollegen entwickelt, basierend auf der Beschreibung der „Biophilie“ (übersetzt: die Liebe zum Lebendigen) vom Sozialpsychologen Erich Fromm.

Interior Designer weltweit wenden dieses Prinzip nun an, um uns auch in der Abschottung des eigenen Heims dabei zu helfen, diese Bindung wiederherzustellen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Schaffung beruhigender Umgebungen mit natürlichem Licht, guter Belüftung und die Einbindung unserer grünen Freunde.

7 biophile Design-Kriterien

Biophiles Design bringt die Natur in unsere geschlossenen Räume. Durch die Verwendung biophiler Designprinzipien, also die sensorische Implementierung von natürlichen Elementen, will das Unternehmen »Interface« etwa eine Verbesserung von Arbeitsplatzbedingungen schaffen. Wichtig sind vor allem nachfolgende Design-Kriterien, die die Natur nachahmen:

1. Visuelle Verbindung mit der Natur
Freie Sicht auf die Natur und lebende Systeme

2. Nicht-visuelle Verbindung mit Natur 
Damit sind unsere Sinne außer dem Sehen gemeint, also Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken

3. Nicht-visuelle Verbindung mit Natur
Die Nachahmung von zufälligen und vorübergehenden Bewegungen in der Natur, wie etwa Wellen auf dem Wasser

4. Sich ändernde Temperatur- und Luftverhältnisse
Leichte Veränderungen der Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit

5. Vorhandensein von Wasser 
Sehen, hören oder berühren von Wasser in unmittelbarer Nähe

6. Dynamisches und diffuses Licht
Schaffung unterschiedlich intensiver Licht- und Schattenverhältnisse, die nicht statisch gleich bleiben

7. Verbindung mit natürlichen Systemen
Bewusstsein für natürliche Prozesse und gesunde Ökosysteme

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