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Coole Zusammenarbeit: Co-Working-Spaces weltweit

Büro oder Homeoffice? Co-Working-Spaces verbinden die Vorteile aus beiden Welten. Gerade nach der Pandemie sind kreative und ungewöhnliche Orte gefragt, die Arbeiten, Wohnen und Freizeit mit innovativem Design verbinden.

20.07.2022 - By Karin Cerny

Neben den typisch englischen Ziegelsteinhäusern wirken die dunkelblaue Fassade und die Jahreszahl 1883 im Giebel ungewöhnlich: Aber erst im Inneren entwickelt diese ehemalige Methodistenkirche in London ihre überraschende Pracht. Das Architekturbüro Surman Weston hat aus dem Dachboden einen flexiblen Co-Working-Space gemacht, inklusive einer riesigen Buntglaswand und einer filigranen Hängetreppe. An langweilige Büros erinnert in diesem lichtdurchfluteten Raum von Replica House Studio nichts mehr, eher denkt man an großzügig gestaltete Kunstateliers.

Second Home Gutes Klima und Nachhaltigkeit: ein Büro wie ein botanischer Garten. Auch die Tische schlängeln sich organisch durch den Raum. secondhome.io

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Gerade nach der Pandemie stellt sich für viele die Frage, ob sie wieder ins Büro zurückkehren möchten. Unternehmen sind gefordert, kreative Lösungen zu entwickeln, um ihre Mitarbeiter:innen zu halten. Für junge, gefragte Arbeitskräfte ist der Zwang zur Anwesenheit im Office nämlich ein No-Go. Zugleich kann das ständige Alleinsein im Homeoffice auch nerven. Co-Working-Spaces sind ein Missing Link, sie verbinden die Vorzüge beider Welten, sind ein Ort, den man temporär mieten kann, an dem es aber keine klassischen Bürozwänge gibt. Co-Working-Spaces waren lange hauptsächlich für Freelancer:innen und Start-ups im urbanen Raum interessant, nun könnten sie breitenwirksamer werden. Mittlerweile wachsen sie auch im ländlichen Bereich aus dem Boden – und setzen wichtige Impulse zur Aufwertung von Regionen.

NeueHouse Büros in Häusern mit Geschichte sind die Spezialität des US-Anbieters, der auch viele Freizeitangebote im Programm hat. neuehouse.com

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Cahoot Coworking Industrie-Chic, viel Licht und Pflanzen im Zentrum: Ein ehemaliges Lagerhaus in Barcelona wurde zum Co-Working-Space. cahootcoworking.com

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Mit seinem grünen Daumen liegt er im Trend. Auch der Workspace Second Home bietet grüne Oasen in London, Lissabon und Los Angeles an, in denen die Grenzen zwischen Arbeiten und Leben verschwimmen sollen. Die unzähligen Pflanzen, die überall wuchern, erinnern eher an einen botanischen Garten als an Büros. Sie sorgen für ein gutes Klima und dämpfen den Lärm. Die Tische sind nicht viereckig, sondern schlängeln sich organisch durch den Raum. »Work by Day, Play by Night« lautet das Motto. Es geht darum, im Social Club das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, das reicht von Musikevents über Restaurants am Dach bis zu Yogaklassen. Reine Funktionalität hat ausgedient, zeitgemäße Co-Working-Spaces sind soziale Erlebnisräume. 

Davon zeugt auch die Architektur. Eines der besten Beispiele ist der weibliche Co- Working-Club The Wing, der 2016 in New York startete und bald schon zahlreiche Filialen eröffnete. Das Design ist poppig und fröhlich, es gibt Sofas und Regale, die an Concept-Stores denken lassen. Als feministische Utopie scheiterte The Wing zwar – in der Filiale in London war von Rassismus und Mobbing die Rede –, ästhetisch aber setzte man neue Maßstäbe. Das beweist auch der größte Co-Working-Space-Anbieter: WeWork, 2010 in New York gegründet, ist eine Mischung aus Hipster-Hotel, Design- Café und schicker Bibliothek. Alles, nur kein biederes Büro.

The Wing Innovative Lebens- und Arbeitsräume: New Yorker Trendsetter, der eher an einen Concept-Store als an ein Büro erinnert. the-wing.com

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Erschienen in:

Falstaff LIVING Nr. 05/2022

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