Was für ein faszinierender und erfüllender Weg, wenn man aus den Schrecken des Krieges in einem Beruf ankommt, in dem man mit seinen Produkten Glückseligkeit in die Gesichter der Menschen zaubern darf. Manuel de Sousa, gebürtiger Portugiese, hat genau diesen Weg beschritten, als er auf der Seite der Alliierten in den Schützengräben von Verdun kämpfte, sich danach in dem herrlichen Ort Avize in der Champagne, umgeben von bestem Champagner-Terroir, niederließ und 1950 das Champagnerhaus De Sousa gründete. Erick de Sousa übernahm die Regie in Weinberg und Keller 1986, läutet mit der Umstellung auf biodynamischen Weinbau eine neue Ära ein, und seit 1999 ist das Weingut endgültig Demeter-zertifiziert. Und er ließ sich nicht verleiten, den Verlockungen stetigen Wachstums nachzugeben, was in nicht wenigen Fällen zu Lasten der Qualität geht. Mit 9,5 Hektar verkörpert das Champagnerhaus immer noch das, was man in der Champagne eine Boutique-Winery nennen würde, zwei Hektar werden sogar sehr aufwendig per Ross und Reiter bewirtschaftet. Die Trauben für die Champagner von De Sousa stammen von durchschnittlich über 45 Jahre alten Rebstöcken, in der Champagne keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn mit dem Alter gehen auch die Erträge zurück. Da diese Reben aber tief im Boden wurzeln, bilden Sie dafür das Terroir besser ab. Über 70 Prozent der Parzellen befinden sich in Grand-Cru-Lagen rund um Avize und sind mit Chardonnay bepflanzt, mit Ausnahme eines halben Hektars Pinot Meunier ist der Rest dem Pinot Noir gewidmet. Der Ausbau der Grundweine erfolgt größtenteils in Emailletanks, für die »Cuvée des Caudalies« kommt aber seit den 1990er-Jahren in begrenztem Umfang sogar neues Holz zum Einsatz. Kenner schätzen und lieben an den Champagnern von De Sousa, ob »Brut Tradition, Brut Rosé« oder eben die »Cuvée des Caudalies Millesimé«, die kristallklare wie tiefgründige Charakteristik, die neben dem feinen, weinigen Stil stets auch den »Footprint« des Terroirs in sich tragen. Die Produktion allerdings ist mit rund 60.000 Flaschen strikt limitiert und kann die Nachfrage kaum abdecken.
