Fürstlich zu essen hat hier eine besondere Bedeutung: Die Kelter mit dem imposanten Pressbaum ist im Besitz der Familie Liechtenstein, wie auch der Herawingert nebenan. Trotz des historischen Charmes der Innenausstattung speist man mehrheitlich draussen auf der Terrasse, auch im Winter, denn der Bereich ist verglast und beheizt. Hier geniesst man den Blick auf die Reben, das Rheintal und die imposante Bergwelt. In der Küche hat Ivo Berger vor einigen Jahren das Zepter von seinem Vater übernommen; Rolf Berger hatte das Lokal über mehrere Jahrzehnte im Spitzenbereich der erweiterten Region gehalten. Ivo seinerseits hat seine ersten Lorbeeren im Restaurant «Pur» in Pfäffikon SZ erkocht. Er pflegt eine unverkrampfte und junge Küche, ohne die Ansprüche der Haute Cuisine zu vergessen. Zu sehen ist dies etwa bei seinem Rindsburger, der allerdings mit den gleichnamigen Produkten nichts gemeinsam hat. Immer gut beliefert wird Berger beim Fisch; sehr schön kombiniert er den dünn aufgeschnittenen Aal mit Leber und Rande in verschiedenen Erscheinungsformen. Besonders gern arbeitet er mit Glacier 51, einem schwarzen Meerhecht; diesmal legt er ihn ins Glas und gibt ihm mit Tomate und Rucola einen südlichen Touch. Auch beim Fleisch steht das erlesene Produkt im Zentrum, sichtbar beim Charolais-Kalbsmedaillon mit geschmorten Backen. An den Schluss setzt Berger Banane und Quark, die er mit tropfenförmiger Meringue überbäckt – ein kleines Kunstwerk. Stets gut aufgelegt ist Sommelier Tobias Oswald, der mit Sachkenntnis und Flair seine Flaschen an den Mann und die Frau zu bringen versteht.